Der Standort Genf der Bank Vontobel ist verwaist. Bis auf ein Kernteam arbeiteten alle Angestellten von zu Hause aus, sagt Pressesprecher Peter Dietlmaier. Der Grund: einer der Angestellten ist am Coronavirus erkrankt. Nun gelte es Ansteckungen zu vermeiden.
Auch in der restlichen Bank gelten hohe Vorsichtsmassnahmen. Teams wurden aufgesplittet, um Ansteckungen innerhalb der Bereiche zu vermeiden. Mit ihren Laptops könnten die meisten Angestellten von überall aus arbeiten, sagt Sprecher Dietlmaier. Das gelte selbst für Kundenberater. Insgesamt befänden sich rund 600 Angestellte der Bank im Home-Office.
So wie Vontobel haben mittlerweile viele Schweizer Unternehmen auf das Coronavirus reagiert. Das zeigt eine Übersicht (siehe Tabelle unten). Wer kann, soll von zu Hause aus arbeiten, besonders wichtige Geschäftsbereiche werden getrennt. Insbesondere bei klassischen Bürofunktionen, die nicht an einen bestimmten Standort gebunden sind.
4000 arbeiten bei Google zu Hause, 2300 bei Zurich
Google hat am Standort Zürich sämtliche 4000 Mitarbeiter nach Hause geschickt, wie SRF berichtete. Bei Zurich arbeite die Hälfte der 4600 Schweizer Angestellten von zu Hause aus, sagt Sprecher Kay Schubert. Man biete Home-Office schon lange als Arbeitsform an, sagt er.
Starke Nachfrage nach der Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, registriert auch die Novartis. Insbesondere, seit im benachbarten Elsass die Schulen geschlossen worden sind, habe Home-Office für die Angestellten noch an Attraktivität gewonnen, sagt Sprecher Daniel Zehnder. Das Pharmaunternehmen beschäftigt viele Grenzgänger aus Frankreich und Deutschland.
Home-Office nimmt weiter zu
Nebst Home-Office und Team-Split weist die Swisscom ihre Mitarbeiter explizit an, nicht während den Stosszeiten zur Arbeit zu fahren, wie Sprecherin Sabrina Hubacher erklärt. Zudem sollen die Angestellten abends ihre Laptops mit nach Hause nehmen, um allenfalls schnell auf einen Home-Office-Betrieb umstellen zu können. Wie viele Angestellte effektiv von zu Hause aus arbeiteten sei schwierig zu sagen, da sich das von Tag zu Tag verändere. «Die Zahl ist aber klar steigend»