Anlegerinnen und Anleger haben Milliarden bei der Kryptobörse FTX verloren, die auf den Bahamas beheimatet ist. Wäre so etwas auch in der Schweiz möglich?
FTX hatte eine Lizenz für die Schweiz beantragt, sie haben sie aber nicht bekommen. In der Schweiz hätte das Unternehmen in dieser Form also gar nicht den Geschäftsbetrieb aufnehmen dürfen. Wenn aber Schweizer Anlegerinnen und Anleger auf solchen Plattformen handeln, die ausserhalb der Schweiz angesiedelt sind, können sie auch Geld verlieren.

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Ein Problem bei FTX war offenbar, dass die Kundengelder nicht separat gebucht worden sind. Ist so etwas in der Schweiz erlaubt?

Nein, das ist in der Schweiz nicht erlaubt. Aber viel grundsätzlicher war bei FTX das Problem, dass offenbar mit Kundengeldern Löcher im Trading gestopft worden sind. Und das ist schlicht kriminell, egal, in welchem Land das Unternehmen den Sitz hat. In der Schweiz gibt es aber mehr Schutzmechanismen, die verhindern sollten, dass so etwas passiert. Wer eine Schweizer Lizenz hat, wird von der Aufsicht Finma kontrolliert oder muss sich von einer Selbstregulierungsorganisation überwachen lassen. Das hat es bei FTX alles nicht gegeben. Finanzbetrug ist natürlich auch in der Schweiz möglich, aber in dem Umfang, wie es bei FTX geschehen ist, wäre es hierzulande nicht möglich gewesen, behaupte ich.