Davos, kurz vor dem WEF. Ein Lastwagen nach dem anderen rumpelt durch die Stadt, Baukräne allerorts, Hektik an allen Ecken und Enden – von Bündner Beschaulichkeit keine Spur. Es muss schnell gehen. Die Temporärbauten für WEF-Gäste, die dort ihre Kunden und Kundinnen empfangen, müssen in höchstmöglicher Geschwindigkeit hochgezogen werden. Ganze Häuserzeilen werden mit neuen Fassaden ummantelt (die nach dem WEF wieder abgebaut werden).
Es ist die teuerste «Gewerbeausstellung» der Welt. Wer sagen kann, am WEF präsent zu sein, gilt etwas. Das Technologieunternehmen Meta, besser bekannt als Facebook, liess vergangenes Jahr einen dreistöckigen Palast aus Holz bauen. Es ist ein Wettkampf: höher, exklusiver und teurer. Unternehmen bezahlen enorme Geldbeträge für temporäre Bauprojekte, die von mehreren Hunderttausenden bis zu Millionen Franken reichen können. Und es werden immer mehr dieser Temporärbauten. 2019 wurden 130 temporäre Bauprojekte gezählt. Für das WEF dieses Jahr wurden beim Davoser Hochbauamt 166 Baugesuche eingereicht.