Jeder Anleger träumt davon, zum tiefsten Kurs bei einer Aktie einzusteigen und zum Höchstwert zu verkaufen. Doch den meisten gelingt das nicht. Börsenguru André Kostolany sagte: «Gewinnen kann man, verlieren muss man.» Aber er sagte auch: «Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.»
Aktien rentieren mehr
Wer längerfristig ein Vermögen aufbauen will, kommt an Aktien nicht vorbei. Es gibt zwar immer wieder grössere Einbrüche wie jetzt bei der Corona-Krise oder bei der Finanzkrise 2008. Doch die Börsen haben sich von jedem Crash wieder erholt. Eine im Januar dieses Jahres publizierte Studie der Bank Pictet zeigt: Seit 1926 weisen Schweizer Aktien im Durchschnitt eine jährliche Aktienrendite von über 7,8 Prozent auf. Dagegen haben Sparkonten und Obligationen keine Chance.
Lesen Sie vor dem Einstieg ins Trading die Wirtschaftsseiten der Tages- und Wochenpresse und informieren Sie sich über die Börsen. Und nutzen Sie auch das Internet. Aber aufgepasst: Banken und Vermögensverwalter möchten ihre Produkte verkaufen und neue Kunden gewinnen. Bleiben Sie kritisch und bilden Sie sich eine eigene Meinung und folgen Sie nicht der Herde.
Online ist günstiger
Und noch etwas ist entscheidend für Ihren Erfolg: Die Qualität der Aktie und die Höhe des Kurses sind das eine – die Kosten das andere. Wesentlich günstiger als telefonische Börsenaufträge ist das Online-Trading. Suchen Sie ein günstiges Angebot bei einer Bank, die den Online-Aktienhandel anbietet. Achten Sie auf die Höhe der Courtage – also die Gebühr bei Börsenaufträgen – und die Depotgebühren, denn die Kosten fressen Ihre Rendite. Den Kurs einer Aktie können Sie nicht beeinflussen aber unter dem Strich bleibt für Sie als Anleger nur das übrig, was nicht von den Kosten vernichtet wird. Viele vergessen das sträflich. Ein Beispiel: Sie freuen sich über eine Bruttorendite von 4,5 Prozent – müssen aber Gebühren von 2,5 Prozent bezahlen. Also rentiert Ihr Anlagekapital nur mit 2 Prozent. Und wenn Sie 100'¬000 Franken anlegen, wächst dieser Betrag in zehn Jahren auf 121'900 Franken. Mit einem Zins von 3,25 Prozent wären es aber schon 137'700 Franken. Haben oder nicht haben: Der schlaue Anleger drückt seine Gebühren auf Teufel komm raus!
Während grössere Institute für einen Auftrag mit Transaktionsvolumen von
50'000 Franken bis zu 400 Franken Courtage verlangen, bieten andere Banken günstigere Gebühren für Einzel-Trades an. cash - banking by bank zweiplus setzt auf einen Fixpreis von 29 Franken pro Trade.
Wenn Sie die passende Bank gefunden und die nötigen Zugangsdaten erhalten haben, können Sie kaufen und verkaufen. Denken Sie aber daran, dass Sie immer ihre eigenen Entscheidungen treffen. Und dafür auch den Kopf, respektive Ihr Portemonnaie hinhalten müssen.
So kaufen und verkaufen Sie Aktien
Kaufen und Verkaufen von Aktien ist keine Hexerei. Beachten müssen Sie aber verschiedene Auftragsarten mit ihren Eigenheiten.
1) Bestens (oder «Market»)
Das ist die einfachste Tradingsart. Damit beauftragen Sie die Bank, die Aktien zum nächstmöglichen Kurs zu kaufen oder zu verkaufen. Ihr Vorteil: Sie können praktisch immer handeln. Der grosse Nachteil: Sie haben keinen Schutz gegenüber Kursverlusten oder überhöhten Kaufpreisen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn Aktien mit tiefem Handelsvolumen gehandelt werden oder der Börsenplatz geschlossen ist.
Ein Beispiel: Sie geben nach Börsenschluss den Verkauf von 100 Aktien des Uhrenherstellers Swatch Group via Bestens-Auftrag ins Orderbuch ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Aktie 189,60 Franken wert, der Verkauf hätte Ihnen also theoretisch 18'960 Franken eingebracht. Eine Börsenkorrektur über Nacht im asiatischen Raum vermiest Ihnen aber das Geschäft: Die Titel der Swatch Group eröffnen am Folgetag an der Schweizer Börse 10 Prozent tiefer bei 170,64 Franken. Pech für Sie: Erst jetzt wird der am Vorabend aufgegebene Auftrag abgewickelt – und zwar zum tieferen Preis von 170,64 Franken pro Aktie: Statt der erhofften 18'960 erhalten Sie nur 17'064 Franken.
2) Limitierter Auftrag
Das Schöne am Aktienhandel: Sie können sich vor solchen Überraschungen schützen! Für den Verkauf Ihrer 100 Swatch-Aktien hätten Sie zum Beispiel eine Verkaufslimite von 190 Franken festlegen können. Weil der Kurs bei Börseneröffnung mit 170,64 Franken deutlich unter dieser Limite lag, wäre kein Verkauf ausgelöst worden. Sie hätten die Aktie so lange behalten, bis die Schwelle von 190 Franken erreicht oder überschritten worden wäre. Das gilt sowohl für den Verkauf wie auch den Kauf einer Aktie. Nachteil: Wenn die Limite – in Ihrem Fall von 190 Franken – nicht erreicht wird, findet die Ausführung (Deal) nicht statt.
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3) Stop-Loss
Um Verluste zu begrenzen eignet sich ein Stop-Loss. Sie besitzen schon seit einiger Zeit Aktien des Pharmaunternehmens Roche. Sie sind bei 290 Franken pro Titel eingestiegen. Inzwischen hat sich dieser nach einem Zwischentief sehr schön entwickelt und notiert bei 347,45. Sie halten weitere Anstiege für möglich und möchten noch nicht gerade verkaufen, haben aber Angst vor einem Kurseinbruch. Ein einfaches Mittel zur Absicherung: Erstellen Sie einen Stop-Loss-Auftrag zu einem Preis von zum Beispiel 310 Franken. Sollte die Aktie diesen Wert «kratzen», wird Ihr Swatch-Papier automatisch «bestens» verkauft. Also zum besten zu erzielenden Preis. Diese Variante eignet sich gut, wenn Sie beispielsweise Ihre Ferien ohne das tägliche Auf und Ab an den Börsen geniessen wollen.
4) Stop-Limit
Der Stop-Loss hat einen kleinen Haken mit möglicherweise grosser Auswirkung. Weil der Verkauf «bestens» erfolgt, kann das bei einer starken Kurskorrektur auch mal deutlich unter Ihrer angegebenen Schwelle sein. Doch auch dafür gibt’s ein Rezept: Als «Schutz gegen unten» können Sie eine untere Limite definieren. Fällt der Kurs unter diese Marke, wird der Verkauf gestoppt. Konkret: «Verkaufen» zum Beispiel bei 100 Franken oder «Kaufen» bei 60 Franken. Sie setzen eine Kurs-Limite. Falls diese Kursvorgaben nicht erreicht werden, findet kein Geschäft statt.
Noch ein Tipp: Setzen Sie Stop-Loss- oder Limit-Aufträge etwa 10 Prozent unter dem aktuellen Kurs fest. Wenn der Titel grössere Kursschwankungen oder ein tiefes Handelsvolumen aufweist, können Sie auch einen grösseren Abstand wählen. So verhindern Sie, dass das Go zum Verkauf nicht bei herkömmlichen Tagesschwankungen ausgelöst wird. Vergessen Sie nicht, nach einem deutlichen Anstieg des Kurses die Limite zu erhöhen. Sonst droht Ungemach und bei einem Kurssturz gingen die zwischenzeitlichen Gewinne flöten.
So oder so - machen Sie zuerst die Probe
Testen Sie Ihre Strategie, bevor Sie loslegen. Sie können beispielsweise ein «Basic» Börsenabo bei cash.ch abschliessen und sich dort Ihr eigenes Portfolio zusammenstellen und testen: «Was wäre , wenn...?». So können Sie sich mit der Plattform vertraut machen, verschiedene Auftragsformen durchspielen und erhalten mit der Zeit das Gefühl für den Handel. Und es macht auch nichts, wenn der Schuss mal nach hinten hinaus geht: Besser in der Hauptprobe Geld in den Sand setzen als beim realen Aktienhandel.
Überlegen Sie immer zuerst, verstehe ich, was ich kaufe bzw. verkaufe und nicht, wie Sie den Markt schlagen könnten. Ihren Anlageerfolg starten Sie damit, dass Sie unnötige Gebühren sparen. Hier erfahren Sie mehr zum direkten Online-Trading über cash.ch »
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