Wie beeinflusst Corona unsere Arbeitswelt?
Die Pandemie hat ein Umdenken bewirkt, das wir nutzen sollten. Unternehmen mussten durch den Lockdown innert kurzer Zeit die Führung und die Zusammenarbeit neu gestalten. Sie haben etwa digital aufgerüstet, um Home-Office zu ermöglichen. Das hat sich für viele KMU bewährt. Dabei ist Kommunikation noch wichtiger geworden – wir gestalten das Miteinander bewusster: persönlich, vertrauensvoll und ortsunabhängig. Corona ist somit eine Chance für Unternehmen, erfolgreicher zu werden.

Mehr Erfolg dank Krise? Wie meinen Sie das genau?
Die Krise hat vieles ans Tageslicht gebracht – Stärken und Schwachstellen. Schauen Sie genau hin und nutzen Sie die Erfahrungen, um sich neu aufzustellen. Welche Neuerungen haben sich bewährt und sollten beibehalten werden? Mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement, kurz BGM, unterstützen wir KMU bei diesem Prozess. Und zwar auf allen Ebenen: Arbeitsbedingungen und Prozesse, Führung und Mitarbeitende.

Haben Unternehmen derzeit nicht grössere Probleme als BGM?
Im Gegenteil: Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind wichtiger denn je. Nur mit einem intakten Team können Unternehmen überhaupt erfolgreich sein. BGM heisst, die gesundheitsrelevanten Faktoren in Ihrem Unternehmen zu kennen und zu steuern. Wenn die Voraussetzungen am Arbeitsplatz stimmen, fühlen sich Mitarbeitende mit dem Unternehmen verbunden. Sie sind kreativer und engagierter. Und sie sind gewappnet, um Krisen jeglicher Art gut zu meistern.

BGM heisst auch investieren. Können sich das alle KMU leisten? 
Sind Mitarbeitende angeschlagen oder fallen sie aus, wird dies wesentlich teurer. Stressbedingte Produktivitätsverluste kosten unsere Unternehmen in der Schweiz jährlich rund 6,5 Milliarden Franken. 
Und es muss nicht immer etwas kosten. Wir bieten etwa auf unserer Website praktische Tipps für Führungspersonen und Mitarbeitende. 

Wie viel sparen Unternehmen konkret ein?
Studien zeigen, dass BGM rund 20 Prozent der Absenzkosten reduzieren kann. Die konkrete Sparsumme können wir mit wenigen Angaben des Unternehmens schnell ermitteln. Was Arbeitgeber meist vergessen: Nebst den Lohnfortzahlungen fallen indirekte Kosten an, die zwei- bis viermal höher sind – Mehrbelastung im Team, temporäre Arbeitskräfte, Produktionsausfälle, Lieferverzögerungen, Knowhow-Verlust. 

Wo liegt aktuell der Fokus für Unternehmen?
Bei der Zusammenarbeit und der Kommunikation: Es ist weiterhin wichtig, zeitnah zu informieren und den Mitarbeitenden Sicherheit und Orientierung zu geben. Wer sich durch den Arbeitgeber gut unterstützt fühlt, ist leistungsbereiter. Dazu stellen sich Fragen zur Infrastruktur: Welche technischen Lösungen braucht es neu? Und: Ist Ihr KMU auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet? Essenzielle Fragen wie diese können über ein betriebliches Gesundheitsmanagement geklärt werden.

Welche Tipps geben Sie Führungskräften mit auf den Weg?
Schenken Sie Ihren Mitarbeitenden Vertrauen und kommunizieren Sie aktiv und sensibel. Wo steht jeder Einzelne im Team? Nicht alle haben den Lockdown und die nachfolgenden Phasen gleich erlebt. Wer ist allenfalls noch belastet? Stress bleibt meist lange unsichtbar. Unsere Experten helfen Ihnen, die Anzeichen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Geben Sie Mitarbeitenden regelmässiges, ehrliches Feedback und Wertschätzung. Das kostet nichts, löst aber beim Gegenüber viel aus. Und wichtig: Lassen Sie Ihre eigene Gesundheit nicht ausser Acht.