Apple, so viel ist nun klar, betreibt einen riesigen Aufwand für seine Smartwatch. Nicht nur, dass der Konzern die Apple Watch gleich zwei Mal der Öffentlichkeit präsentierte: einmal im vergangenen September zusammen mit dem iPhone 6 und nun am Montagabend noch einmal. Der iPhone-Konzern lässt auch keinen Zweifel daran, dass er die Uhr zum Erfolg machen will.
Das Schaulaufen der Entwickler bei der jüngsten Präsentation spricht Bände. So wie Apple künftige Nutzer mit viel Design rund um das Gehäuse und die Armbänder verführen will, so sollen die Programmierer der Apple Watch ihren Sinn geben. Die Rechnung könnte aufgehen.
Denn tatsächlich muss Apple hier Bedürfnisse wecken, die es noch gar nicht gibt. "Ich weiss gar nicht, wozu ich eine Smartwatch brauchen sollte", ist ein Standard-Satz vieler Menschen.
Apple meint dafür eine Antwort gefunden zu haben: Weil sie schön ist, weil sie teuer und dadurch exklusiv ist, und weil sich damit allerhand Dinge anstellen lassen. Diese Punkte wollte Apple-Chef Tim Cook am Montag machen.
Wird Apple scheitern, werden auch alle anderen scheitern
Muss die Konkurrenz nun Angst bekommen? Sie muss es nicht. Sie muss sich nur anstrengen, um der Apple Watch etwas entgegenzusetzen. Erste Versuche sind zumindest im Design vielversprechend. So haben zuletzt Huawei und auch LG Smartwatches vorgestellt, die sich sehen lassen können.
Im Stillen sollten Apples Konkurrenten sogar applaudieren. Denn erst Apple richtet alle Aufmerksamkeit auf das Handgelenk. Mit gewaltigen Ausgaben wird der iPhone-Konzern sein neues Produkt bewerben. Damit am Ende niemand sagen kann, er habe davon nichts gewusst.
Es gibt bereits Smartwatches auf dem Markt, doch sie werden in homöopathischen Dosen verkauft. Nicht zuletzt deswegen tun sich Marktforscher so schwer, das Potenzial dieser Geräte einzuschätzen. Apple, so viel ist klar, wird diesen Markt anschieben.
Wie auch bei den Smartphones steigt Apple bei den Smartwatches sehr hoch ein. Die günstigste Uhr kostet 399 Euro. Wer das Geld dafür hat, kann sogar 18.000 Euro ausgeben. Niemand kann da behaupten, dass Apple für andere keinen Platz lässt.
Wird Apple scheitern, werden auch alle anderen scheitern. Wird Apple mit seiner Uhr aber Erfolg haben, dann werden auch viele andere davon profitieren. Das gute daran ist, dass sie dann nicht mehr bei Null anfangen müssen.
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