Die Inselbewohner haben in der Vergangenheit gegenseitig voneinander profitiert und ihren Wohlstand gemehrt. Allein die Warenausfuhr von der Bundesrepublik auf die Insel betrug im vergangenen Jahr mehr als 87 Milliarden Euro. London hat eine gewichtige Stimme bei den ökonomischen Entscheidungen in Brüssel und ist ausserdem ein Nettozahler in die EU-Kasse.

Die wirtschaftlichen Beziehungen mit der zweitgrössten Volkswirtschaft innerhalb der EU sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen und die Verflechtungen sind besonders bei den Automobilherstellern bemerkbar. Bei einem Ausscheiden stehen jedoch erhebliche Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die grossen Automobilhersteller Europas werden daher überlegen, ob sie weiter Personenwagen und Ersatzteile in Grossbritannien anfertigen wollen, denn eine dann anfallende Einfuhrimportsteuer würde die Endprodukte mehr als belasten.

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Verlust von Wettbewerbsfähigkeit

Die Londoner Regierung würde in Kauf nehmen, dass die Pfundwährung weiter ansteigt und die Wirtschaft international nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Es würden erhebliche Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, die Menschen würden dann eines Tages auf der Strasse stehen und ihren Job verlieren. Auch die Londoner-City, eine Wohlstandsmaschine, sowie die Kathedrale der Finanzen in der voluminöse Investments zum Abschluss gebracht werden, würde erheblich an Strahlkraft verlieren.

In Zukunft könnte sich das Zentrum nach Frankfurt, Zürich oder nach Luxemburg verlagern mit dem Verlust von hochqualifizierten Fachkräften, die für solche Geldgeschäfte hervorragend ausgebildet sind. Auch die USA könnten von diesem Aderlass profitieren. Die Wall Street hat ebenfalls Interesse an künftigen ertragreichen Geschäften und könnte folglich den Niedergang der City beschleunigen. Den Schaden hätten dann vor allem die Menschen auf der Insel, die um ihren hart erarbeiteten Wohlstand bangen müssen.

Auswirkungen auf Schottland

Würden jedoch die EU-Skeptiker in Grossbritannien die Oberhand behalten und im Juni aus der EU ausscheiden, käme es zu einer Neuauflage des Unabhängigkeitsreferendums in Schottland. Schon bei den letzten Wahlen stand die Entscheidung auf Messers Schneide. Die europafreundlichen Schotten würden diesmal einen Wahlerfolg einfahren und das Ende des Vereinigten Königreichs einläuten, mit unberechenbaren Folgen für die Menschen und die Wirtschaft.

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