Nein, noch einmal sollte sich das nicht wiederholen. Mit Unbehagen erinnern sich die Hersteller der Unterhaltungselektronik an die Formatkämpfe der Vergangenheit. Erst verunsicherte man die Verbraucher mit den Videostandards Betamax und VHS, später gab es ein Déjà-vu mit Blu-Ray und HD-DVD.

Beim ultrascharfen 4K-Fernsehen wollen die Hersteller der TV-Geräte ein solches Durcheinander vermeiden, gilt es doch, die Verbraucher zum Kauf der teuren Fernseher zu verleiten. Aus diesem Grund hat die Branche nun auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas ein gemeinsames Logo ins Leben gerufen: Ultra HD Premium.

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Breite Allianz soll Konsumenten beruhigen

Die Fehler der Vergangenheit haben bereits im vergangenen Jahr zur Gründung der UHD Alliance geführt. Die Mitgliederliste liest sich wie das Who's who der Branche: Sony, Samsung, LG, Panasonic, Sky, DirecTV, Netflix, Amazon, Dolby, DTS, Disney, Universal, Warner Brothers, Nvidia und andere.

Begriffe wie UHD, HDR, HD ready, Full HD und 4K haben bereits zur Verunsicherung der Verbraucher geführt. Nun soll eine gemeinsame Spezifikation zumindest Sicherheit geben, dass die teuren Fernseher die Inhalte auch in einer Mindestqualität wiedergeben können.

Mit LCD und Oled sind zwei Display-Technologien verfügbar

Die Vorgaben der Allianz betreffen die Auflösung, den Farbraum, die Farbtiefe und die Unterstützung von High Dynamic Range (HDR), also der Fähigkeit, grosse Helligkeitsunterschiede detailreich wiederzugeben. Fernseher, die das Logo Ultra HD Premium tragen, müssen Inhalte mit einer Auflösung von 3840 mal 2160 Bildpunkte ausgeben können.

Bei der HDR hat die Allianz zwei Lösungen gefunden, die für die verschiedenen Display-Technologien gelten. Denn während LCD-Fernseher deutlich heller strahlen können, sind Oled-Displays in der Lage, im dunklen Bereich noch mehrere Abstufungen zu zeigen.

Filmanbieter ziehen mit

Beobachter sprechen dem HDR eine grössere Wirkung auf die Zuschauer zu als 4K. Tatsächlich ist die zusätzliche Schärfe von 4K auf kleineren TV-Geräten oder aus grösserer Entfernung kaum auszumachen, eine grössere Helligkeit aber schon.

Nicht nur Gerätehersteller haben sich auf die Spezifikation geeinigt. Auch Filmstudios, Inhalte-Anbieter und andere Technikunternehmen machen mit. Denn nur wenn die Inhalte entsprechend aufbereitet sind, können die Fernseher sie auch ausgeben.

Erste Geräte mit dem neuen Logo angekündigt

Nun dürften schnell die ersten Fernseher mit dem neuen Logo im Handel erscheinen. Panasonic hat sein erstes Gerät bereits angekündigt, auch der erste Ultra HD Blu-Ray-Player von Panasonic wird das Logo tragen. Bei Samsung sollen alle 4K-Fernseher UHD Premium sein, die in diesem Jahr erscheinen. Auch LG-Geräte werden das Logo tragen.

Obwohl Sony Mitglied der Allianz ist, stellte das Unternehmen am Dienstag in Las Vegas neue 4K-Fernseher vor, ohne das neue Logo zu erwähnen. Stattdessen sollen sie das Logo 4K HDR tragen.

Streamingdienste wie Netflix und Amazon Video dürften zu den ersten gehören, die auch Filme mit HDR auf die Fernseher bringen. Warner will bis zum Jahresende etwa 60 Titel bringen, 20th Century Fox hat sogar Planungen für 100 Filme. Auch Klassiker sollen im Nachhinein entsprechend aufbereitet werden.

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