«Wie viel ist übrig?»
Passend zum Motto nimmt der Schweizer Pavillon den Konsum als auch die Ressourcenknappheit ins Visier. Vier Glastürme symbolisieren Silos, die mit Kaffee, Salz, Apfelringen und Wasser gefüllt sind. Jeder Besucher kann sich mit den Lebensmitteln eindecken. Je mehr er nimmt, um so weniger bleibt für die Nächsten. So wird geschickt das Konsumverhalten verdeutlicht und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass Nahrungsmittel nicht endlos zur Verfügung stehen.
«Ein Schluck Wasser, Energie fürs Leben» ist das Thema der Zürcher Ausstellung. Bei 1224 Trinkwasserbrunnen in Zürich, deren Wasser zu 70 Prozent aus dem See stammt, perfekt gewählt. Durch einen Fisch aus recycelten Glasflaschen am Eingang des Pavillons und stimmungsvollen Fotos von See und Stadt wird Lebensfreude vermittelt und der Wert des Wassers aufgezeigt, gleichzeitig ist die Ausstellung eine hervorragende Tourismuswerbung.
«Österreich einatmen»
Luft ist Leben und damit unsere wichtigste Ressource. Der österreichische Pavillon besteht aus einem 560 Quadratmeter grossem Waldstück, das ein vielschichtiges Beziehungsnetz von Menschen, Umwelt und Klima symbolisiert. Die Vegetation des Waldes liefert eine Verdunstungsoberfläche von rund 43'200 Quadratmetern und erzeugt als «Photosynthesekollektor» 62,5 Kilo frischen Sauerstoff pro Stunde – ausreichend für 1800 Personen.
Eine Verdunstungskühlung, die ganz ohne Klimageräte auskommt, unterstützt technisch den kühlenden Effekt der Pflanzen. Der Gang durch den österreichischen Wald ist ein sinnliches Erlebnis, dass die Notwendigkeit der Bäume als CO2-Umwandler, Sauerstofflieferant und kühlenden Luftproduzenten spürbar macht.
«Gewachsen in Grossbritanien und Irland»
Ein Pfad führt über eine Wiese, die Nahrungsmittel und Fortpflanzung darstellt, zu einem kunstvollen Bienenstock aus Stahl. Je mehr die Bodenplatte des Stockes vibriert umso fleissiger sind die Bienen deren Aktivitäten live aus UK übertragen werden. Bienen als Bestäuber symbolisieren nicht nur Fortpflanzung, sie stehen auch für Innovationen und Kollaborationen, wichtige Bestandteile der Britischen Wirtschaft.
«Die Welt mit Lösungen füttern»
Ein riesiges Netz spannt sich über die Anpflanzungen im brasilianischen Pavillon. Schon die ersten Schritte verdeutlichen: unsere Umwelt muss sich permanent anpassen, ihr Gleichgewicht finden, sie ist verletzlich, aber auch vernetzt. Umwelt und Wirtschaft müssen Hand in Hand gehen und nicht gegeneinander arbeiten. Mediale und interaktive Informationen veranschaulichen, dass nachhaltige Produktion, Innovation, Forschung und soziale Technologien den Brasilianern Nahrungsmittelsicherheit garantieren und das Land von der Hungerkarte der Vereinten Nationen gestrichen haben. Brasilien füttert als grosser Nahrungsmittellieferant die Welt.
Fazit
Bei manchen Pavillons ist die Aussage sofort erkennbar, bei anderen bedarf es einer Einführung. Die Expo ist ein genussvoller Lehrpfad für Nachhaltigkeit. Nur schade, dass die Themen nicht als Handbuch oder App erhältlich sind.