Apple geht ins dritte Jahr mit einem weitgehend unveränderten iPhone-Design. Das ist - gelinde gesagt - riskant. Zum ersten Mal bricht der Konzern damit seinen Tick-Tock-Zyklus auf, der alle zwei Jahre ein grundüberholtes iPhone garantierte.

In den Zwischenjahren gab es immer nur eine Überarbeitung mit einem «S» im Namen. Tatsächlich befindet sich der Konzern in einer misslichen Lage. Seit einem halben Jahr gehen die Verkaufszahlen des iPhones kräftig zurück, und zwar zweistellig.

Weil das iPhone für zwei Drittel des Konzernumsatzes steht, ist dieser Trend gefährlich. Ob das neue iPhone diese Abwärtsspirale aufhalten kann, ist ungewiss. Viele Nutzer werden im iPhone 7 nichts weiter sehen als das Update eines Updates.

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Eine bittere Durststrecke

Schon lange vor der Apple-Präsentation gab es Gerüchte, dass der wirklich grosse Wurf erst mit dem iPhone im nächsten Jahr kommt, zum zehnjährigen Jubiläum.

Das könnte eine bittere Durststrecke werden bis zum nächsten Herbst. Was das bedeutet, erlebt Apple jedes Jahr vor Einführung einer neuen Gerätegeneration. Käufer halten sich zurück, das iPhone liegt wie Blei in den Regalen.

Der Smartphone-Markt dreht sich zu schnell, als dass sich Apple diese Phase ein Jahr lang leisten könnte. Verfolger Huawei ist bereits gefährlich nah gekommen und fest entschlossen, Apple den zweiten Platz hinter Samsung zu entreissen.

Mehr Ärgernis als Innovation

Da hilft es auch wenig, dem iPhone den Kopfhöreranschluss zu nehmen. Zwar verkauft Apple das als mutige Innovation. Doch die meisten dürften das erst einmal als Ärgernis verstehen, müssen sie doch ihr Zubehör - vor allem Kopfhörer und Mikrofone - mit einem Adapter anschliessen - oder neu kaufen.

Ob sich Käufer von einer neuen Farbe (schwarz) oder mehr internem Speicher (256 Gigabyte) locken lassen, ist zweifelhaft. Eine zweite, zusätzliche Kamera mit Teleobjektiv gibt es nur im iPhone 7 Plus mit seinem 5,5 Zoll grossem Display. Doch vielen ist das Gerät schlichtweg zu gross.

Apple bräuchte jetzt ordentlich Anschwung um sein Wachstum wieder ins Positive zu drehen. Seine verbesserte Apple Watch wird dieses Kunststück nicht vollbringen, ein anderes Gerät, das dazu in der Lage wäre, ist nicht in Sicht. Apple-Chef Tim Cook setzt nun alle Hoffnung auf das iPhone 7. Das ist mutig.

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