Der Rohstoffsektor beendete die vergangene Woche leicht im Minus, bevor sich alle Augen auf die Rede der Fed-Chefin Janet Yellen auf dem alljährlichen Zentralbanker-Symposium in Jackson Hole richteten. In der Vergangenheit wurde das Treffen von der Fed genutzt, um weitreichende Massnahmen zu verkünden. Im Anschluss an Janet Yellens Rede reagierten die Märkte zunächst negativ, drehten jedoch kurze Zeit später wieder, da sich kein unmittelbarer zinspolitischer Strategiewechsel oder neue Massnahmen der Notenbank abzeichneten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Wenngleich die Fed-Chefin verdeutlichte, dass US-Inflations- und Beschäftigungsdaten eher für eine Zinserhöhung sprechen würden, stehen dem langfristige Signale entgegen. Insofern ist die Fähigkeit einer Zinsprognose durch die Fed begrenzt. Die Märkte reagierten daraufhin mit Kursgewinnen bei Edelmetallen und Edelmetallaktien. Der US-Dollar blieb beinahe unverändert.

Dem Edelmetallmarkt die Luft aus

Insgesamt bewegte sich Gold in der vergangenen Woche seitwärts - Silber und Platin wurden im Vorfeld von Yellens Rede allerdings in Mitleidenschaft gezogen. Seit einigen Wochen wird immer offensichtlicher, dass dem Edelmetallmarkt die Luft ausgeht. Dennoch halten sich die Einbussen beim gelben Metall in Grenzen. Wie auch bei der letzten Preiskorrektur im Mai sind Hedgefonds über mehrere Wochen als Netto-Verkäufer aktiv gewesen.

ETF-Anleger nutzten allerdings die Schwächephase und griffen zu. Nach der Post-Brexit-Schwäche konnte sich Gold in einer relativ engen Handelsspanne um die Marke von 1.340 US-Dollar pro Feinunze festsetzen. Während die Unterstützung der Fundamentaldaten in Form global niedriger Leitzinsen weiter bestehen bleibt, suchen die Märkte zusehends nach Bestätigung, dass die diesjährige Goldrallye weiter anhält.

Aufwärtspotential von Öl wird begrenzt

Nach einer zuletzt turbulenten Zeit erlebte Öl eine ruhige Woche. Die Preise fielen infolge von Leerverkäufen zunächst um 20 Prozent, bevor sie im Anschluss umso schneller wieder um 24 Prozent gestiegen sind – dieses Mal aufgrund von noch aggressiveren Zukäufen. Unterdessen hat die Rückkehr der Ölbenchmarke Brent auf die Marke von 50 US-Dollar pro Barrel zusätzliches Hedging von Öl- bzw. Schieferölproduzenten ausgelöst.

Hinzu kommt die in den letzten drei Monaten gewachsene Zahl an aktiven US-Bohrinseln und die anhaltende Überversorgung. All dies wird das Aufwärtspotential von Öl in den kommenden Monaten auf einen niedrigen Bereich von 50 USD pro Barrel begrenzen.

Die Kontributoren sind externe Autoren und wurden von bilanz.ch sorgfältig ausgewählt. Ihre Meinung muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.