Wenn wir Business-Schmuck hören, denken wir sofort an Perlenohrstecker, dezente Ringe mit kleinem Solitär-Diamanten oder feine Colliers aus Roségold. Dies ist zwar klassisch und schön. Aber genauso langweilig wie das zugeknüpfte Deux-Piece mit den halbhohen Pumps.
Zsuzsanna Landolf, Mitinhaberin der Juwelier Boutique Landolf & Huber, ist nicht nur Schmuck-Expertin, sondern auch moderne Business Frau. Sie sagte mir, dass Stilbrüche Spannung, Freude und Interesse beim Gegenüber auslösen. Und so ist es auch mit dem Schmuck.
Es ist längst nicht mehr Gang und Gebe dezent aufzutreten. Nicht mal in der strengen Bankbranche oder Sternehotelerie. Frau darf sich schmuckmässig ruhig etwas trauen - auch im Business.
Aufmerksamkeit wecken
Ein grosser farbiger Stein in einem Ring peppt nicht nur das elegante schlichte Etui-Kleid auf, es kann auch ein Aufhänger sein, um bei einem geschäftlichen Anlass mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Und hat frau dazu auch noch eine spannende Geschichte zu erzählen, so kann sie prompt ein Geschäftsmeeting auflockern oder sogar etwas mehr über ihr Gegenüber erfahren.
Denn Emotionen, (Kindheits-) Erinnerungen und eine Geschichte sind genau das, was die Aufmerksamkeit der Menschen weckt. So verbindet jede Frau, die ein schönes Schmuckstück besitzt, einen Moment, eine Geschichte oder eine Erinnerung damit.
Als Glücksbringer oder für mehr Gelassenheit
Auch kann Schmuck ein guter Glücksbringer für Meetings sein oder Gelassenheit in stressigen Situationen bieten.
Mein Glücksbringer ist beispielsweise eine feine Diamanten-Kette, die mich Tag und Nacht in allen Lebenslagen begleitet. Ohne Sie würde ich mich wie vom Pech verfolgt fühlen.
Zudem trage ich bei der Arbeit gerne einen Ring, dessen mittlerer Teil sich um 360 Grad drehen lässt. Wo andere Kollegen am Bleistift kauen oder wilde Zeichnungen aufs Papier kritzeln, so erwische mich dabei, dass ich diesen mittleren Teil des Rings hin und her drehe, wenn ich nervös bin oder mich konzentrieren muss.
Neue Geschäfte dank Frosch-Ring
Zsuzsanna Landolf erzählte mir, wie sie kürzlich einen Ring mit einem Frosch aus Diamanten verkauft hat, von dem sie selbst nicht gedacht hätte, dass man ihn so perfekt kombinieren kann. Doch die Dame, die ihn gekauft hat, hatte eine bezaubernde Kindheitsgeschichte zu diesem Frosch. Und so trägt sie ihn heute ganz selbstbewusst, auch zum geschäftlichen Meeting.
Dabei stiess sie bislang nur auf positive Resonanzen und ihr eröffneten sich neue Geschäftsmöglichkeiten, die sich aufgrund dessen ergeben haben. Auf die Persönlichkeit und die Ausstrahlung kommt es eben an. Genauso wie die Bindung zu dem Schmuckstück. Hat frau das drauf, so kann sie alles tragen und geschickt einsetzen.
Je dezenter das Outfit, desto auffallender der Schmuck
Doch wie auch in der Mode, sollte es Frau nicht übertreiben. Ein auffallender Ring, Kette oder Bracelet zum dezenten Outfit kann bereits ganz schön was hermachen. Dabei gilt: Je dezenter das Outfit umso ausgefallener darf der Schmuck sein. Wichtig ist jedoch die Qualität und die Verarbeitung des Schmuckstückes. Erst wenn die beiden Komponenten stimmen, macht der Schmuck etwas her, egal ob Haute Joaillerie oder modischer Schmuck.
Auffälligkeiten wie Totenköpfe oder schweren Rocker-Schmuck sollten dann je nach Branche doch eher After-Work in Betracht gezogen werden. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir Frauen ja eigentlich, womit wir uns wohl fühlen und was uns steht. Denn bei Schmuck entscheidet das Bauchgefühl und meistens der erste «Wow-Moment», oder?
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