Darren Tay, ein 27-jähriger Jurist aus Singapur, ist im August 2016 zum weltbesten Redner gekrönt worden, nachdem er zahlreiche Vorrunden und Wettbewerbe, die sich über sechs Monate hinweg streckten, erfolgreich absolviert hat. In dieser Zeit konnte er sich gegen seine über 30.000 Mitstreiter durchsetzen und erhielt dafür am Ende den Titel «Toastmasters International World Champion of Public Speaking».
Er entwickelte seine Sprachfertigkeiten seit der High School und gründete im Jahre 2009 eine öffentliche Sprachakademie in Singapur.
Wohin mit den Händen?
Mit den Jahren fielen ihm immer wieder die gleichen Fehler unter den Redner-Neulingen auf — und zwei davon ganz besonders. Von diesen zwei Fehlern berichtete er dem «Business Insider».
«Ich sage nicht, dass die nonverbale Kommunikation nicht wichtig ist, aber ich sehe, wie besessen einige von ihren Handbewegungen sind, oder von der Frage wo sie stehen sollen oder ob sie ihre Hüfte im richtigen Winkel einknicken», sagt Tay. «Oft passiert dies leider auf Kosten des Inhalts.»
Körper und Geist verbinden
Tay glaubt, dass eine Rede ihre Gesten führen sollte und nicht umgekehrt. Um dies sicherzustellen, bereitet er sich vor der Rede mit einer Achtsamkeitsübung auf diese vor, wobei er ein paar Minuten lang die Augen schliesst und langsam und tief atmet.
Ausserdem beinhaltet die Übung sogenannte «Power Posen», bei welchen er seine Arme weit über seinen Kopf hinaus streckt und eine triumphierende Mimik aufsetzt. Diese beiden Komponenten helfen ihm, Körper und Geist gut miteinander zu verbinden.
Der Bauchnabel als Zentrum
Zudem würden Neulinge häufig entweder viel zu nah mit ihren Händen an ihrem Gesicht gestikulieren, was ein Hinweis auf Nervosität sein kann, oder viel zu weit weg, was als störend empfunden wird. Der beste Bereich für die Hände sei um den Bauchnabel herum und eine Bewegung aus diesem Bereich heraus könnte dafür genutzt werden, um der Rede einen dramatischen Akzent zu verleihen.
«Viele denken, die Fähigkeit zu reden würde einem Menschen in die Wiege gelegt werden und sei kein Produkt langjähriger Entwicklung», sagt Tay. Das sei aber falsch. «Ich begann als sehr zurückhaltender, schüchterner Junge und es dauerte sehr lange, bis ich anfing, meine Stärken und Fähigkeiten aufzubauen, um ein besserer Sprecher zu werden.»
Arbeit statt Naturbegabung
Natürlich haben einige Menschen die Tendenz dazu, extrovertiert oder introvertiert zu sein. Doch dass Extrovertierte eher dazu neigen vor Publikum aufzutreten, heisst nicht gleichzeitig, dass sie auch eine bessere Präsentation ablegen.
Tay empfiehlt sich einen Mentor zu suchen, bei dem man sich wohl fühlt, der einem gutes und ehrliches Feedback gibt und trotzdem unterstützt. Wer eine grossartige Präsentation abliefert, der hat viel Arbeit investiert und geübt, wie er eine Verbindung zum Publikum aufbauen kann. Und dies können alle Menschen leisten und lernen.
Dieser Text erschien zuerst bei «Business Insider Deutschland» unter dem Titel: «Weltmeister im Reden halten sagt, Anfänger machen immer die gleichen zwei Fehler».