Benno Bucher wird neuer Finanzchef bei PostAuto Schweiz AG. Er wechselt von den SBB zur Post und tritt seine Stelle am 1. Oktober an. Ein Post-Sprecher bestätigte am Dienstagabend eine Meldung des Onlineportals blick.ch.
Bucher kann auf mehrere Jahre Erfahrung bei der Leitung der Finanzen im öffentlichen Verkehr zurückblicken. An der Universität Zürich hatte er Betriebswirtschaft studiert, war später er bei den SBB Leiter Finanzen und Controlling Regionalverkehr und zuletzt Leiter Finanzen Verkehr.
Der frühere Leiter Finanzen von Postauto hatte am vergangenen 6. Februar seinen Schreibtisch räumen müssen. An jenem Tag hatten das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die Post gesetzeswidrige Subventionstricksereien bei PostAuto Schweiz AG öffentlich gemacht.
Der frühere Leiter von Postauto, Daniel Landolf, musste seinen Posten am selben Tag frühzeitig räumen, nachdem er zunächst im November 2017 nach 20-jähriger Tätigkeit als Postauto-Direktor seine vorzeitige Pensionierung per April 2018 geplant hatte. Die acht vorerst verbliebenen Mitglieder der Postauto-Geschäftsleitung wurden am 11. Juni freigestellt.
Christian Plüss wird neuer Postauto-Leiter
Neuer Leiter von Postauto wird Christian Plüss, wie bereits im Juni bekannt wurde. Er wird seine Funktion nach Angaben der Post von Ende Juni spätestens am 1. Januar 2019 übernehmen und dann Interimschef Thomas Baur ablösen.
Plüss hat an der ETH promoviert und verfügt über Führungserfahrung in verschiedenen Schweizer und internationalen Unternehmen. Zuletzt war er Leiter der Geschäftseinheit Hydro Power Generation bei Alpiq.
Zuvor war er Direktor des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie und arbeitete bei Erdgas Ostschweiz und bei den SBB in leitenden Funktionen. Er verfüge darüber hinaus über Erfahrung in diversen Verwaltungsratsmandaten, schrieb die Post damals.
Rücktritt von Postchefin
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hatte im Rahmen einer ordentlichen Revision festgestellt, dass die PostAuto Schweiz AG seit 2007 Gewinne im abgeltungsberechtigten regionalen Personenverkehr erzielt und diese zwischen 2007 und 2015 in andere Geschäftsfelder umgebucht hat. Die Affäre hatte ein Köpferollen ausgelöst.
Denn im Juni war auch Postchefin Susanne Ruoff per sofort zurückgetreten. Es gebe zwar keine Beweise, dass Ruoff von den Tricksereien gewusst habe, hiess es damals in einer Mitteilung. Sie übernehme aber «selbstverständlich die Gesamtverantwortung».
Am Tag nach Ruoffs Rücktritt forderte der Bundesrat die Kürzung der Post-Kaderlöhne. Zudem erteilte er dem Verwaltungsrat keine vollumfängliche Décharge, und er wollte die Aufsicht extern überprüfen lassen.
(sda/ccr)