James Gorman hat vor, seinen Posten als CEO von Morgan Stanley abzugeben. «Der Vorstand und ich gehen davon aus, dass dies irgendwann in den nächsten 12 Monaten geschehen wird», sagte der 64-Jährige am Freitag auf der Jahreshauptversammlung der US-Grossbank. Das sei der aktuelle Plan – unter der Voraussetzung, dass «sich das äussere Umfeld nicht wesentlich ändert», betonte Gorman.
Gorman, der Anfang 2010 zum CEO ernannt wurde, sagte im Januar, es gebe drei Kandidaten für seine Nachfolge. Konkrete Namen nannte er dabei nicht. Gehandelt werden aber die beiden Co-Präsidenten der New Yorker Bank, Ted Pick und Andy Saperstein. Ebenfalls im Rennen soll Dan Simkowitz, Chef der Investmentbank von Morgan Stanley, sein.
Gorman sagte am Freitag, dass er nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als CEO «für eine gewisse Zeit» als Vorsitzender des Verwaltungsrats fungieren werde. «Wir sind davon überzeugt, dass dieses Vorgehen die Stabilität von Morgan Stanley gewährleistet und das Unternehmen gleichzeitig für ein Jahrzehnt mit weiterem Wachstum unter neuer Führung positioniert», sagte er.
Gorman hat Morgan Stanley neu ausgerichtet
Der in Australien geborene Gorman ist einer der dienstältesten Führungskräfte an der Wall Street. Seine Zeit als CEO war geprägt von einer umfassenden strategischen Neuausrichtung der Grossbank, die durch zwei der grössten Akquisitionen, die eine US-Grossbank in den Jahren nach der Finanzkrise 2008 abgeschlossen hat, beschleunigt wurde.
Im Oktober 2020 kaufte Gorman die Online-Handelsplattform E-Trade und die Bostoner Investmentgesellschaft Eaton Vance. Dank diesen Übernahmen und dem immer stärkeren Fokus auf das Investment- und das Vermögensverwaltungsgeschäft gehörte die Aktie von Morgan Stanley in den letzten zehn Jahren zu den am besten performenden Banken-Titeln.
(Bloomberg/mth)