Eine Lobbygruppe von grossen Anleihe-Fondshäusern aus den USA und Kanada verzichtet einem Insider zufolge in Zusammenhang mit der Abschreibung von AT1-Papieren der Credit Suisse auf rechtliche Schritte. Einige Mitglieder von «The Credit Roundtable» hätten Klage einreichen wollen. Aber der Verband habe beschlossen, keine Massnahmen zu ergreifen, sagte die mit der Sache vertraute Person zu Reuters.

Es sei immer klar gewesen, dass diese Anleihen bei widrigen Ereignissen auf Null abgeschrieben werden können. «Wer sie also gekauft hat und nichts davon wusste, sollte sich schämen. Und wer sie gekauft hat und davon wusste, nun ja...», sagte der Insider.

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Finma rechtfertigte die Abschreibung der AT1-Papiere

Am Sonntag hatte die Finma verfügt, dass die Credit-Suisse-Papiere im Zuge der Übernahme durch die UBS von 16 Milliarden Franken auf Null abgeschrieben werden – obwohl die Bank bis zuletzt deutlich über den geforderten Kernkapitalquoten lag. 

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht rechtfertigte ihrerseits am Donnerstag die vollständige Abschreibung der Hochrisiko-Papiere. Die vertraglichen Bedingungen für den Ausfall seien wegen der Ausfallgarantie des Bundes für die ausserordentlichen Liquiditätsdarlehen an die CS erfüllt, so die Finma.

Die von der CS ausgegebenen AT1-Instrumente sähen vor, dass sie im Falle eines sogenannten «Trigger-Ereignisses» – insbesondere bei der Gewährung ausserordentlicher staatlicher Unterstützung – vollständig abgeschrieben werden könnten, heisst es in einer Finma-Mitteilung. Die vom Bund am Sonntag in Kraft gesetzte Notverordnung habe die Aufsicht dazu ermächtigt, gegenüber der Darlehensnehmerin und der Finanzgruppe die Abschreibung des zusätzlichen Kernkapitals anzuordnen.

(reuters/awp/mth)

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