Ägypten, Marokko, Benin und die Elfenbeinküste sind dabei, unter der Leitung der Afrikanischen Entwicklungsbank AfDB so genannte grüne Banken einzurichten, so Audrey-Cynthia Yamadjako, die Leiterin der Abteilung Klima der Bank. Ruanda, das selbst bereits dabei war, eine solche Institution zu gründen, wird 2024 mit der Kreditvergabe für Klimaprojekte beginnen.
Weitgehend unerfüllte Zusagen
Eine Zusage der Industrieländer aus dem Jahr 2009, den vom Klimawandel stark betroffenen Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimafinanzierung zur Verfügung zu stellen, blieb nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bis letztes Jahr unerfüllt.
Auf Klimaprojekte ausgerichtete Banken als Lösung?
In den vergangenen Jahren ist der Bedarf an Infrastrukturen zum Schutz vor extremen Wetterereignissen, Dürren und Überschwemmungen und zum Bau von Anlagen für saubere Energie in ganz Afrika stark gestiegen. Lokale, auf Klimaprojekte ausgerichtete Banken, die Finanzierungen zu Vorzugsbedingungen und in lokaler Währung vergeben können, was das Projektrisiko verringert, gelten als eine Lösung.
Die AfDB hat mit Hilfe von 43 Millionen Dollar aus dem Green Climate Fund 142 Millionen Dollar für die ruandische Bank aufgebracht, darunter Beiträge von ihr selbst, dem Global Climate Partnership Fund, der dänischen Danida, der Agence Francaise de Developpement und der britischen Regierung. Die Bank plant, mit privaten Institutionen zusammenzuarbeiten, um Projekte zu kofinanzieren, ein Ansatz, der als Blended Finance bekannt ist.
«Sie wird ein Modell für die afrikanische Region sein, insbesondere für afrikanische Regierungen, die ihre eigenen nationalen grünen Banken haben», sagte Yamadjako.
Während Ruanda bereits eine grüne Bank einrichtete, werden die nächsten vier völlig neue Institutionen sein.
Tropfen auf den heissen Stein
Dennoch ist die bisher aufgebrachte Summe ein Tropfen auf den heissen Stein, wenn man bedenkt, was für die Anpassung an steigende Temperaturen und heftigere Wetterereignisse erforderlich ist. Allein Ruanda hat in seinem national festgelegten Beitrag, den es den Vereinten Nationen vorgelegt hat, einen Bedarf von 11 Milliarden Dollar bis 2030 ermittelt. (Bloomberg/hzb/pg)