Die Investmentgesellschaft aus Schweden hat einen Anteil von 1,3 Prozent der UBS-Aktien im Wert von 1,2 Milliarden Euro gekauft. Cevian ortet nach der Übernahme der Credit Suisse bei der UBS ein «signifikantes» Potential bei der Bewertung, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Der Bank leiste bei der Integration der CS «hervorragende» Arbeit, lässt sich Cevian-Mitgründer Lars Förberg zitieren.
Die UBS sei nun die grösste globale Vermögensverwalterin mit einer einzigartigen Marktposition und Finanzkraft. Wenn die Bewertungslücke zur US-Bank Morgan Stanley (mit dem zweifachen Kurs zum materiellen Buchwert) geschlossen werde, sei die UBS-Aktie 50 Franken wert, so Förberg.
"Grösste Chance im Finanzsektor"
Die «Financial Times» hatte bereits zuvor über den Einstieg von Cevian bei der UBS berichtet. Cevian-Mitgründer Lars Förberg sprach gegenüber der Wirtschaftszeitung von der «grössten Chance im globalen Finanzsektor».
Die Investmentfirma gehe davon aus, dass die UBS ihre Bewertung in den nächsten drei bis fünf Jahren verdoppeln könne, schrieb die FT weiter. Die UBS werde derzeit wie eine durchschnittliche europäische Bank bewertet und nicht als führende globale Vermögensverwalterin. Er glaube daran, dass die UBS langfristig deutlich profitabler werden könne, wird Förberg weiter zitiert.
Cevian sei nun mit knapp einem Zehntel des Gesamtportfolios in UBS-Aktien investiert, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. Die Schweden gehörten damit zu den Top-10-Aktionären der Schweizer Grossbank.
Cevian habe die UBS bereits seit ungefähr 15 Jahren verfolgt, schreibt die FT unter Berufung auf Insider weiter. Die Gesellschaft habe vor dem Kollaps der Credit Suisse auch überlegt, eine aktivistische Position bei der CS einzunehmen. Aber habe das Investment als zu riskant eingeschätzt.
Aktie so teuer wie zuletzt 2008
Cevian bevorzuge es, hinter den Kulissen zu arbeiten: Der Aktivist habe bei der UBS keinen Verwaltungsratssitz angestrebt und Präsident Colm Kelleher und CEO Sergio Ermotti unterstützt, sagen laut FT Personen, die mit der Sache vertraut sind.
US-Schwergewichte unter den Asset Managern wie Fidelity und Capital Group haben dem Artikel zufolge ebenfalls ihre UBS-Beteiligungen in diesem Jahr signifikant erhöht. Die UBS wollte den FT-Artikel nicht kommentieren.
Am Vorabend schlossen die Aktien der Grossbank an der Börse bei 25,35 Franken. Damit stehen sie im bald zu Ende gehenden Jahr ganze 47 Prozent im Plus. Vergangenen Freitag hatten sie ein Mehrjahreshoch bei 26,28 Franken erreicht. So teuer waren sie seit über 15 Jahren nicht mehr. (awp/hzb/pg)