Der Kreditkartenriese umwirbt Hoteliers, Restaurants und Tourismusdestinationen auf dem ganzen afrikanischen Kontinent, um sie dazu zu bringen, seine Karten zu akzeptieren. Die Offensive erfolgt auch deshalb, weil Scharen von amerikanischen und europäischen Kunden zu Freizeitreisen auf den Kontinent strömen.
Amex versucht seit Jahren, mehr internationale Einzelhändler zur Akzeptanz seiner Karten zu bewegen. Doch der jüngste Vorstoss könnte die bisher grösste Herausforderung für das Unternehmen im Ausland sein. Denn wie ein Worldpay-Bericht zeigt, ist Bargeld auf dem afrikanischen Kontinent nach wie vor die führende Zahlungsmethode an Verkaufsstellen. Allein in Nigeria greifen die Verbraucher dem Bericht zufolge immer noch in 55 % der Fälle an der Kasse zum Bargeld.
«Angesichts der Nachfrage, die wir sehen, und des vorhandenen Potenzials glauben wir, dass dies der richtige Zeitpunkt ist, um diese Samen zu pflanzen und das Geschäft aufzubauen», sagte Mohammed Badi, Präsident der globalen Netzwerkdienste bei American Express, in einem Interview.
Partnerschaften mit Ecobank Transnational und Flutterwave
In jüngster Zeit hat Amex Vereinbarungen mit Zahlungsabwicklern und Banken in ganz Afrika geschlossen, wie zuletzt im Mai mit der in Togo ansässigen Ecobank Transnational. Die Karten des Unternehmens werden somit in 47 der 54 afrikanischen Länder akzeptiert, zuvor waren es 35. Ausserdem hat Amex eine Partnerschaft mit Flutterwave vereinbart, dem grössten afrikanischen Startup im Zahlungsverkehr, die es Online-Händlern in Nigeria ermöglicht, American Express-Zahlungen akzeptieren können.
Die Wurzeln von Amex auf dem Kontinent reichen bis in die 1890er Jahre zurück, als das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Bank of Africa im Bereich Reiseschecks einging. In den 1970er Jahren schloss das Unternehmen einen Vertrag mit der Nedbank Group Ltd. ab, damit der in Johannesburg ansässige Kreditgeber Karten ausgibt, die über das America Express-Netzwerk laufen. (Bloomberg/hzb/pg)