Die IM-Einheit der Natixis SA steht im Mittelpunkt einer französischen Klage von Anlegern, die 717 Millionen Euro für Verluste fordern, die aus einem Skandal bei der ehemaligen Fondsboutique H2O Asset Management resultieren.

Die Investorengruppe teilte mit, dass sie eine Klage gegen Natixis Investment Managers bei einem Pariser Gericht eingereicht hat. Sie gehen auch gegen H2O, die Firma, die ihr Geld verwaltet hat, sowie gegen KPMG wegen ihrer Beteiligung als Wirtschaftsprüfer und gegen CACEIS von Credit Agricole SA als Depotbank vor.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
HZ Banking-Newsletter
Karin Bosshard, Chefredaktorin von HZ Banking, und ihr Bankenexpertenteam liefern Ihnen die Hintergründe zu Themen, welche die Schweizer Bankenszene bewegen. Jeden Tag (werktäglich) in Ihrem E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden!
HZ Banking-Newsletter

Natixis setzt sich zur Wehr

«Wir glauben, dass die Klagen unbegründet sind und werden sie energisch anfechten», sagte ein Sprecher von Natixis Investment Managers.

Die Klage ist der jüngste Schlag für Natixis im Zusammenhang mit dem Skandal bei der ehemaligen Boutique, der 2019 ausbrach, als Investitionen in illiquide Wertpapiere im Zusammenhang mit dem umstrittenen deutschen Finanzier Lars Windhorst dazu führten, dass einige Kunden ihr Geld nicht zurückerhielten.

Rekordstrafe gege H2O

Die französische Marktaufsichtsbehörde Autorité des Marchés Financiers verhängte gegen H2O in diesem Jahr eine Rekordstrafe in Höhe von 75 Mio. Euro, und auch die britische Financial Conduct Authority führt Ermittlungen durch. Natixis, das eine Mehrheitsbeteiligung an H2O besass, verringerte seinen Anteil im Jahr 2022.

Berichte über die illiquiden Anlagen lösten damals eine Flucht der Anleger aus, was die französischen Aufsichtsbehörden veranlasste, H2O anzuweisen, einige ihrer schwer verkäuflichen Fonds einzufrieren. H2O trennte die mit Windhorst verbundenen Schuldverschreibungen ab und platzierte sie in sogenannten Side Pockets. Der Wert einiger dieser Fonds, die ursprünglich mit rund 1,6 Milliarden Euro bewertet wurden, ist im Laufe der Zeit drastisch gesunken - um bis zu 85 Prozent. (Bloomberg/hzb/pg)