Die von Auslandsbanken in Deutschland gehaltenen Aktiva erreichten Ende September 2,04 Billionen Euro, wie aus den jüngsten von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Daten hervorgeht. Das ist eine Versechsfachung, seit das Vereinigte Königreich vor fast acht Jahren für den Austritt aus der EU gestimmt hat.
Frankfurt als Regulierungszentrum, Paris als Ziel für Investmentbanker
Deutschland hat sich zu einem wichtigen Ziel für Banken entwickelt, nachdem das Brexit-Referendum sie gezwungen hat, einen neuen Standort in der EU zu finden, da sie ihre EU-Kunden nicht mehr von London aus betreuen konnten. Doch während Frankfurt, der Sitz der EZB, seinen Ruf als Regulierungszentrum geschärft hat, sind viele hochbezahlte Arbeitsplätze im Handel und Investmentbanking nach Paris verlagert worden.
Lindner sieht Verbesserungspotenzial
Etwa 50 Geldhäuser sind nach dem Brexit nach Deutschland gegangen, und es gebe Potenzial für weiteres Wachstum, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner am Montag in einem Interview mit Bloomberg TV in London. Der deutsche Finanzsektor sei allerdings «nicht so gut sei, wie er sein könnte», so Lindner. In der zweiten Hälfte des Jahres wolle er Vorschläge zur Lösung dieses Problems ausgearbeitet haben. (Bloomberg/hzb/pg)