«2023 war speziell gut für die Profitabilität, 2024 wird aus meiner Optik schwieriger», sagte Branson in einem am Dienstag veröffentlichten Podcast mit dem Portal «Finanz-Szene». Es werde für die Institute schwerer werden, die Gewinne zu halten. Denn im vergangenen Jahr habe es eine Art Sonderkonjunktur gegeben, führte der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht aus.
Die Finanzinstitute hätten von den höheren Zinsmargen sehr profitiert, nachdem die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die Inflation seit Sommer 2022 die Zinsen zehn Mal angehoben hat. Viele Kosten in den Kreditbüchern stellten sich aber mit Zeitverzug ein, betonte Branson. «Die werden wir in 2024 und in den folgenden Jahren sehen.» Deshalb sei es so wichtig, dass die aktuelle Widerstandskraft der Bankenbranche erhalten werde.
Gewerbeimmobilien mit den grössten Finanzrisiken
Besonders gefährliche Finanzrisiken machte Branson derzeit im Gewerbeimmobiliensektor aus. Unter den Finanzrisiken sei das im Moment Risiko Nummer Eins. «Das kommt nicht überraschend», merkte er an. Die Bafin habe in den vergangenen Jahren davor gewarnt, dass da etwas kommen werde im Gewerbeimmobilienmarkt. «Und jetzt sind wir mittendrin», so Branson. Viele hätten in den Zeiten extrem niedriger Zinsen übertrieben. Deshalb komme jetzt eine nötige Korrektur. Viele Entwickler und Immobilienunternehmen hätten im Moment Probleme. «Das wird das Preisniveau im Markt und das Transaktionsniveau eine Weile lang wirklich drücken», sagte Branson voraus. (Reuters/hzb/pg)