Dies gab die Bank of Japan am Freitag nach ihrer geldpolitischen Sitzung in Tokio bekannt. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Damit bleibt es vorerst bei der kleinen Zinsanhebung vom März, als die Währungshüter ihre langjährige Negativzinspolitik beendeten. Mit den negativen Zinsen sollten Konjunktur und Inflation angeschoben werden.

Zugleich kündigten die Notenbanker an, künftig weniger Staatsanleihen kaufen zu wollen. Einen konkreten Plan dafür wollen sie aber erst auf der kommenden Zinssitzung im Juli vorstellen. Anleger zeigten sich darüber enttäuscht, der japanische Yen gab zu US-Dollar und Euro nach. Die Zinsen am japanischen Kapitalmarkt gaben ebenfalls nach. Im Vorfeld der Sitzung wurde über eine Verringerung der Wertpapierkäufe bereits spekuliert.

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Die im März angestossene geldpolitische Normalisierung verzögert sich damit weiter. Die japanische Zentralbank fährt seit langem einen viel lockereren Kurs als andere grosse Notenbanken. Letztere haben sich in den vergangenen Jahren mit kräftigen Zinsanhebungen gegen die ausufernde Inflation gestemmt.

Dass die japanischen Währungshüter anders verfahren, hat auch historische Gründe. Das Land litt viele Jahre unter einer schwachen Teuerung mit deflationären Tendenzen, was die Wirtschaft lange belastet hatte. Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bedeutet abnehmende Preise. Das kann zu Konsum- und Investitionszurückhaltung führen und eine wirtschaftliche Abwärtsspirale mit sich bringen. (awp/hzb/ps)

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