Seit der Zinswende wird bei der Hypothekenvergabe aber wieder genauer hingeschaut. Zu diesem Schluss kommt der Hypothekarvermittler Moneypark nach einer Analyse der eigenen Daten. Weil die Immobilienpreise in den letzten Jahren deutlich stärker stiegen als die Einkommen, mussten Hypothekaranbieter «grössere Flexibilität» bei ihren Tragbarkeitskriterien anwenden, um weiterhin Geschäfte finanzieren zu können. 

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Bis zum starken Zinsanstieg von Anfang 2022 wurde die Vergabepolitik immer weiter gelockert. Demnach hätten 2021 nur noch 45 Prozent der bei Moneypark getätigten Abschlüsse die Standard-Tragbarkeit von einem Drittel erfüllt, zeigt die Moneypark-Analyse. 17 Prozent weisen sogar eine stark erhöhte Tragbarkeit von über 40 Prozent auf.

Zum Vergleich: 2015 noch erfüllten mehr als drei Viertel der Abschlüsse die üblichen Anforderungen an die Tragbarkeit einer Hypothek. Insbesondere Regionalbanken und Sparkassen haben laut Moneypark bei knappem Einkommen ein Auge zugedrückt, da sie die lokalen Gegebenheiten genauer einschätzen könnten.

Zinswende macht vorsichtig

Doch diese Zeiten sind vorbei: Seit der Zinswende sind auch die «Grosszügigen» vorsichtiger geworden. Im Jahr 2023 erfüllten wieder 49 Prozent der Hypotheken, die über Moneypark vermittelt wurden, die «übliche» Tragbarkeitsgrenze. Eine stark erhöhte Tragbarkeit wiesen noch 14 Prozent der Geschäfte aus.

Die Analyse von Moneypark basiert auf mehr als 1000 Neufinanzierungen von selbstbewohntem Eigenheim pro Jahr, welche über die eigene Plattform abgewickelt wurden. Verlängerungsgeschäfte oder die Finanzierung von Renditeobjekten wurden nicht berücksichtigt.

Wer sich trotz zu tiefen Einkommens den Wohntraum erfüllt, muss dafür aber etwas tiefer in die Tasche greifen. Laut Moneypark lagen die Abschlüsse von zehnjährigen Hypotheken mit erhöhter Tragbarkeit 2023 durchschnittlich bei 2,45 Prozent. Wer genug verdiente, zahlte im Schnitt nur 2,30 Prozent. (pd/hzb/pg)

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