Deren Kunden und Assets stehen im Visier der Hamburger, weil wegen des demografischen Wandels viele Finanzmanager wohl bald in Rente gehen dürften. 

«Von den 500 bis 1.000 unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland kommen einige für uns in Frage», sagte Klaus Naeve, Leiter Wealth and Asset Management bei Berenberg, in einem Interview mit Bloomberg. «Derzeit führen wir erste Gespräche mit unabhängigen Vermögensverwaltern. Wir befinden uns hier aber noch im frühen Stadium.»

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Der Zeitpunkt für eine solche Wachstumsinitiative ist Naeve zufolge gut. Der demografische Wandel spiele bei unabhängigen Vermögensverwaltern genauso eine Rolle wie im Rest der Gesellschaft. Dort, wo Nachfolgeplanungen anstehen, könne sich Berenberg die Übernahme von Kunden und Geldern vorstellen.

«Wir wollen im Wealth Management ganz klar wachsen und das verwaltete Vermögen steigern. Dazu sind wir auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen», sagte Naeve. Mehr verwaltetes Vermögen helfe auch, das Aufwands-Ertrags-Verhältnis zu senken und Skaleneffekte zu erzielen.

In einer Branche, in der Grösse oft als Vorteil gesehen wird, zählt Berenberg mit einem verwalteten Vermögen von zuletzt insgesamt um die 39 Milliarden Euro weder zu den ganz Kleinen noch zu den ganz Grossen Anbietern im Wealth- und Asset-Management. Wie sich die Summe auf die einzelnen Geschäftsbereiche im Detail verteilt, weist Berenberg nicht aus.

In den vergangenen Monaten hatte es Anzeichen für eine Konsolidierung im Wealth Management gegeben. So kündigte HSBC Deutschland an, sie wolle ihr Private-Banking-Geschäft an BNP Paribas verkaufen. Und ABN Amro gab die Übernahme der Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe bekannt. 

Auch Naeve kann sich vorstellen, mit anderen Banken ins Geschäft zu kommen. Dabei gehe es aber nur um die Übernahme einzelner Portfolios oder einzelner Geschäftsbereiche im Wealth and Asset Management, nicht aber um komplette Banken. Letzteres sei oft zu komplex, etwa wegen der IT.

«Wenn sich hier Opportunitäten am Markt ergeben, schauen wir uns diese an», sagte Naeve mit Blick auf Teilübernahmen von anderen Banken.

Im Wealth Management beschäftigt Berenberg nach eigenen Angaben aktuell rund 100 Mitarbeiter. Vertreten ist die Bank an elf Standorten in Deutschland. Zuletzt waren in Nürnberg drei neue Berater von der HypoVereinsbank neu an Bord gekommen. Laut Naeve ist Berenberg an weiteren Büros interessiert, agiere hier aber «eher opportunistisch». (bloomberg/hzb/ps)