Pill spricht sich vielmehr für einen «schrittweisen Rückzug» aus der restriktiven Geldpolitik in den kommenden Monaten aus. Pill, der zu den konservativeren Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England (BoE) gehört und sich im August gegen die Senkung des Zinssatzes um einen Viertelpunkt auf 5 Prozent aussprach, im September aber für eine Beibehaltung stimmte, äusserte die Befürchtung, dass die Inflation «dauerhafter» sein könnte als erwartet.

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Angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und der damit verbundenen Gefahr eines Ölpreisanstiegs fügte er hinzu, dass die politischen Entscheidungsträger «auf Störungen in der Weltwirtschaft achten müssen».

Pill sprach am Freitag vor dem Institute of Chartered Accountants in England und Wales einen Tag, nachdem der Gouverneur der BoE, Andrew Bailey, die Möglichkeit «etwas aggressiverer» Zinssenkungen in Aussicht gestellt hatte, falls die Inflationsdaten weiterhin positiv ausfallen.

Baileys Äusserungen in einem Interview mit der Zeitung «The Guardian» liessen das Pfund um mehr als 1 Prozent sowohl gegenüber dem Dollar als auch dem Euro einbrechen, wobei das Pfund seinen schlechtesten Tag gegenüber der Gemeinschaftswährung seit 2022 erlebte. Derzeit liegt das Pfund 0,3 Prozent höher bei 1,3160 US-Dollar.
 
Die neun Mitglieder des BoE-Zinsausschusses sind sehr ausgewogen: Fünf stimmten für eine Senkung der Kreditkosten von 5,25 Prozent im August auf 5 Prozent, vier zogen eine Beibehaltung vor. Bei der Abstimmung im September wurde mit 8:1 Stimmen für die Beibehaltung der Zinssätze gestimmt, aber die Märkte rechnen mit einer weiteren Senkung um einen Viertelpunkt im November und mehreren weiteren Senkungen danach. (bloomberg/hzb/ps)
 

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