Die Konsumkreditbank Cembra Money Bank hat im ersten Jahr bei ähnlich hohem Ertrag weniger verdient.
Vor allem wegen höherer Investitionen ist der Geschäftsaufwand 10 Prozent gestiegen. Zusammen mit den höheren Kreditverlusten belastete dies das Ergebnis. Der Reingewinn lag mit 75,1 Millionen Franken 17 Prozent unter dem Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2022.
Die Wertberichtigungen für Verluste haben gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um zwei Drittel auf 25 Millionen zugenommen. Die Verlustquote auf dem Kreditportfolio beträgt aber nach wie vor tiefe 0,7 Prozent.
Der Anstieg des Sachaufwands ist laut Cembra auf Investitionen in strategische Initiativen, Integrationskosten und die grössere Organisation zurückzuführen.
Gebühreneinnahmen erhöhen Nettoertrag
Der Betriebsertrag ist insgesamt leicht auf 253 Millionen Franken gestiegen.
Die Nettoforderungen gegenüber Kunden beliefen sich per Ende Juni 2023 auf 6,6 Milliarden Franken, 2 Prozent über dem Niveau von Anfang Jahr.
Im Privatkreditgeschäft stiegen die Nettoforderungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 1 Prozent auf 2,4 Milliarden. Der Zinsertrag im Privatkreditgeschäft erhöhte sich um 2 Prozent auf 82,5 Millionen Franken.
Die Nettoforderungen im Bereich Fahrzeugfinanzierungen stiegen im Berichtszeitraum 3 Prozent auf 3,1 Milliarden. Der Zinsertrag erhöhte sich 11 Prozent auf 71,8 Millionen.
Das Kreditkartengeschäft generiert 42 Millionen
Das Ende der Cumulus-Partnerschaft mit der Migros hat Cembra einigermassen gut verkraftet. Rund 60 Prozent des früheren Cumulus-Kartenportfolios seien unterdessen auf das eigene Angebot namens Certo! migriert worden. Darüber hinaus konnte Cembra die Zahl der Kreditkarten bei den Co-Branding-Partnerschaften in den ersten sechs Monaten des Jahres um 7 Prozent erhöhen.
Insgesamt erzielte das Kreditkartengeschäft einen Zinsertrag von 42,1 Millionen, 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl herausgegebener Kreditkarten lag Ende Juni 2023 bei 1'039'000, was einem Rückgang von 1 Prozent seit Dezember 2022 entspricht.
Im Buy-Now-Pay-Later-Geschäft (BNPL) hat sich das Rechnungsvolumen im ersten Halbjahr 2023 auf
446 Millionen Franken mehr als verdoppelt, was sowohl auf die Konsolidierung von Byjuno als auch auf organisches Wachstum zurückzuführen ist. Der Ertrag stieg auf 19 Millionen Franken.
Stabiler Ausblick
Für das Gesamtjahr rechnet Cembra mit einer stabilen Geschäftsentwicklung, einem Wachstum des Nettoertrags mindestens in der Grössenordnung des Wirtschaftswachstums, einer anhaltend tiefen Verlustquote sowie einer stabilen Kostenquote.
1 Kommentar
Diese Meldung von weniger Gewinn passt gut zum aktuellen Kunden-Schreiben der Cembra, wonach ab 1.9.23 der Zinssatz von 12% auf 13% (=neues gesetzliches Maximum) erhöht werde. Und dass zudem die meisten Gebühren um 100% erhöht werden.
Wenn denn wenigstens endlich die eBill-Anbindung der Cembra laufen würde. Aber da bewegt sich seit Jahren nichts, gar nichts.
Für einen der grösseren Player im CH-Markt beschämend, wenn man minimale IT-Belange nicht zum Laufen kriegt, aber gleichzeitig die Gebühren und Zins erheblich erhöht.
Langfristig ist auch dem Aktionär nicht gedient.