Um die Geldhäuser ausreichend zu versorgen, werden mittelfristige Kreditfazilitäten (MLF) im Wert von 789 Mrd. Yuan (99,1 Mrd. Franken) bereitgestellt, wie die Notenbank am Montag in Peking mitteilte. Da zugleich Kredite im Wert von 500 Mrd. Yuan an die Zentralbank zurückgezahlt werden müssen, pumpt sie unter dem Strich 289 Mrd. Yuan (33,6 Mrd. Franken) an frischem Geld in das Bankensystem - die grösste derartige Geldspritze seit fast drei Jahren.
«Die Zentralbank möchte Liquidität bereitstellen, um den Stress auf dem Markt zu lindern», sagte Analyst Stone Zhou vom Finanzhaus UOB China. In diesem Monat müssen zahlreiche chinesische Kommunen neue Anleihen auflegen, um ausstehende Verbindlichkeiten zu begleichen. Schätzungen zufolge könnte die Emission solcher Anleihen in diesem Jahr mindestens eine Billion Yuan erreichen.
Zentralbank stützt Konjunktur
Angesichts der anhaltenden Wirtschaftsflaute haben die Währungshüter den Banken bereits mehr Spielraum bei der Kreditvergabe eingeräumt. Die Währungshüter beschlossen im September, den Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR) um einen Viertelprozentpunkt zu senken. Es war bereits die zweite Senkung dieses Schlüsselsatzes in diesem Jahr. Die Zentralbank stützt damit die maue Konjunktur: Je geringer der RRR ist, desto mehr Spielraum haben die Banken zur Vergaben von Darlehen.
Exportmotor stottert
Die Konjunktur kommt jedoch insgesamt nicht so in Gang, wie von der Regierung in Peking nach der Aufhebung der strikten Corona-Restriktionen gegen Ende vorigen Jahres erhofft. China leidet unter der schwachen Auslandsnachfrage - der Exportmotor stottert. Hinzu kommt eine steigende Arbeitslosigkeit und ein schwächelnder Konsum. Die Regierung hat bereits mehrere Konjunkturspritzen gesetzt - von der Ankurbelung der Nachfrage von Autos und Haushaltsgeräten über die Lockerung einiger Immobilienbeschränkungen bis hin zur Unterstützung des Privatsektors. (Reuters/hzb/pg)