Der einjährige Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) wurde von 2,3 auf 2,0 Prozent gesenkt, wie die People's Bank of China (PBoC) am Mittwoch in Peking mitteilte. Die Senkung des Leitzinses MLF um 0,3 Prozentpunkte war die stärkste, seit die PBoC dieses geldpolitische Instrument zur Steuerung der Marktzinsen im Jahr 2016 eingesetzt hat.

Die Zinssenkung ist Teil eines umfassendes Programm zur Wiederherstellung des Vertrauens in die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und wurde insofern von Analysten erwartet. Bereits zu Wochenbeginn hatte Chinas Notenbank einen kurzfristigen und eher selten genutzten Zinssatz reduziert, und am Dienstag hatte die PBoC weitreichende Konjunkturmassnahmen angekündigt. In der Volksrepublik drückt eine Immobilienkrise schon länger auf die Wirtschaftsleistung. Nicht zuletzt deshalb schwächelt auch der Konsum.

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Wachstumsziel von fünf Prozent

Die Kürzung des Leitzinses MLF sei Teil von Chinas Konjunkturpaket, sagte Bruce Pang, der für China zuständige Chefökonom des Beraters und Finanzdienstleisters für Immobilieninvestments Jones Lang Lasalle, und fuhr fort: «Der Markt beobachtet genau die Stärke, Häufigkeit und Synergie der Massnahmen, die folgen werden, da China bestrebt ist, das diesjährige Wachstumsziel von rund fünf Prozent zu erreichen.»

Auf die Senkung des einjährigen Mindestreservesatzes dürften Beobachtern zufolge nun bedeutendere Massnahmen wie die versprochene Reduzierung des Zinssatzes für siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte folgen. Dieser ist für kurzfristige Geschäfte mit den Geldhäusern relevant und wird von der PBoC zunehmend als wichtigstes Instrument erachtet, um die geldpolitischen Ziele zu erreichen. Bereits am Dienstag hatte der Gouverneur der Behörde, Pan Gonsheng, angekündigt, dass der einwöchige Reverse-Repo-Satz «bald» um 0,20 Prozentpunkte auf 1,5 Prozentpunkte gesenkt werde. (awp/hzb/pg)


 

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