Dadurch sollen die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite sinken, wie der Gouverneur der Behörde, Pan Gongsheng, in Peking sagte. Zudem soll bei einem zweiten Wohnbau-Darlehen die Quote für die Mindestanzahlung von 25 Prozent auf 15 Prozent sinken.

Banken sollen ausserdem weniger Bargeld vorhalten müssen als bisher. Die Mindestrate hierfür werde um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, sagte der Gouverneur. Damit werde dem Finanzmarkt etwa eine Billion Yuan (ungefähr 125,5 Mrd. Euro) an Liquidität zusätzlich zur Verfügung stehen. Die The People's Bank of China  handelt, da sich die Annahmen mehren, China könnte sein angepeiltes Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent verfehlen.

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Immobilienkrise belastet

In der Volksrepublik drückt eine Immobilienkrise schon länger auf die Wirtschaftsleistung. Ein angekündigtes Programm zum Rückkauf leerstehender Wohnungen durch den Staat zeigte bislang wenig Wirkung. Die Krise in dem Sektor, der lange ein wichtiger Wachstumstreiber war, trägt obendrein zum schwachen Konsumverhalten in China bei. Denn viele Menschen investierten ihr Erspartes lange in Immobilien und mussten seit längerem einen Wertverlust fürchten. Die Haushalte hielten deshalb ihr Geld für unsichere Zeiten zusammen, anstatt es auszugeben.

Experten bleiben skeptisch

China-Analyst Duncan Wrigley von Pantheon Macroeconomics zeigte sich skeptisch. China habe sich gegen politische Initiativen gewehrt, die mit einem «grossen Knall» einhergehen würden. Ein Beispiel dafür sei die Einrichtung einer gut ausgestatteten Wohnungsbank zum Aufkauf von Wohnungsbeständen. Wahrscheinlich würden jetzt weitere lokale Lockerungen folgen, die nur einen kurzfristigen Anstieg der Wohnungsverkäufe auslösen werden, insbesondere in den Städten der Oberschicht. Die Anpassung des Immobiliensektors wird laut Wrigley angesichts der hohen Bestände und der sinkenden Preise in den meisten Städten trotz der Massnahmen wahrscheinlich noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank sprach zwar von einem grossen Schritt für eine konservative Institution wie Chinas Zentralbank. Allerdings befürchtet der Experte, dass diese Massnahmen etwas am Kern der Probleme in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt vorbeigehen. Denn diese befänden sich nicht auf der Angebotsseite und seien auch nicht zyklischer Natur.

Es ist Baur zufolge allen voran die private Nachfrage, die strukturell zu niedrig sei. Deswegen befinde sich die Inflation in China seit Monaten nahe null Prozent, während ein immer höherer Aussenhandelsüberschuss aufgebaut wird. Der Experte folgerte: «Strukturelle Reformen, die die soziale Versorgung verbessern und den Lohnanteil am nationalen Gesamteinkommen erhöhen, könnten dafür sorgen, dass die hohe Sparquote der privaten Haushalte fällt und der private Konsum wächst.» (awp/hzb/pg)

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