Unter dem Strich erhöhten die Clientis-Banken den Konzerngewinn um 8,8 Prozent auf 69,6 Millionen Franken, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistungsfähigkeit lag mit 80,5 Millionen Franken gar um 11,6 Prozent über dem Vorjahr.
Zinsmarge gestiegen
Einen deutlichen Anstieg gab es im Zinsengeschäft, wo die Banken von einem «attraktiven Zinsumfeld» wie auch von einem weiteren Anstieg des Hypothekarvolumens profitierten. Der Netto-Zinserfolg legte in der Folge um 11,6 Prozent auf 160,2 Millionen Franken zu. Dank der Zinswende im vergangenen Jahr habe sich die Zinsmarge um 14 Punkte auf 115 Basispunkte verbessert, sagte Clientis-Finanzchef Christian Egli an einer Telefonkonferenz.
Einen höheren Ertrag erzielten die Regionalbanken aber auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+4,3% auf 23,9 Mio). Das Depotvolumen stieg hier um 13,4 Prozent auf einen Wert von 3,09 Milliarden Franken. Die Bank verwies auf den Zufluss von Neugeldern und die positive Börsenentwicklung. Zum Anstieg trug allerdings auch die Zunahme bei den seit der Zinswende wieder beliebten Kassenobligationen bei.
Auch der Geschäftsaufwand fiel höher aus als noch im Vorjahr (+6,4% auf 108,0 Mio). Dabei nahm insbesondere der Sachaufwand wegen eines höheren Informatikaufwands, aber auch wegen deutlich höherer Marketingausgaben deutlich zu. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich dank der gestiegenen Erträge dennoch weiter auf 52,9 Prozent (VJ 54,0%) und liegt weiterhin deutlich unter der eigenen Zielmarke von 60 Prozent.
Anstieg im Hypothekengeschäft
Im Hypothekargeschäft konnten die Clientis-Banken gut zulegen, die Hypothekarausleihungen stiegen um 4,1 Prozent auf 11,2 Milliarden Franken. Die Finanzierungsgrundsätze seien dabei konservativ geblieben, betonte die Gruppe. Auch 2023 hätten wiederum ausfallbedingte Wertberichtigungen aufgelöst werden können.
Angesichts niedriger Leerstände und der anhaltenden Einwanderung sehe er auch weiterhin keine Anzeichen für eine Überhitzung der Immobilienmärkte, sagte Finanzchef Christian Egli, trotz dem Zinsanstieg des vergangenen Jahres sei die Tragbarkeit der Hypotheken noch immer kein grosses Thema.
Zulegen konnte die Gruppe auch bei den Kundengeldern, die um 2 Prozent auf 9,7 Milliarden Franken stiegen. Die Clientis-Banken bekamen dabei den verstärkten Kampf der Schweizer Banken um die Spargelder zu spüren, der mit verbesserten Zinskonditionen und teilweise auch mit «Schaufenster-Preisen» ausgetragen wurde, wie der Finanzchef einräumte.
Neuer Plattformkunde
Ausser ihren 14 Mitgliederbanken bietet die Clientis ihre Service-Plattform auch an mittlerweile sieben weitere Bankinstitute an. Neu dazu gewonnen wurde im vergangenen Jahr die Zürcher Landbank (ZLB) nach der Berner DC Bank im Jahr 2022. Nicht abgeneigt wäre Clientis, die «Business-to-business»-Kunden von einem vollständigen Wechsel in die Clientis-Gruppe zu überzeugen, räumte der Finanzchef ein.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Bankengruppe zuversichtlich: Man sei auf künftige Veränderungen gut vorbereitet und entsprechend überzeugt, auch im Jahr 2024 «erfolgreich unterwegs zu sein», hiess es. (awp/hzb/ps)