Dies sagte die künftige Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Donnerstag. Man werde alles bewerten, was auf den Tisch komme. «Wir werden keine dummen Dinge tun.» Die Ereignisse der vergangenen beiden Wochen hätten die Commerzbank überrascht. Manchmal ergebe etwas Sinn, manchmal nicht und das müsse man gemeinsam herausfinden.

Orlopp - derzeit Finanzvorständin - ist die Nachfolgerin des jetzigen Bankchefs Manfred Knof, der zum Monatsende seinen Hut nimmt. Sie kann daher die Führung der Frankfurter Bank schon in der kommenden Woche übernehmen. Im Dax kletterten die Commerzbank-Aktien um rund fünf Prozent. Die Titel von Unicredit legten in Mailand 4,5 Prozent zu.

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Aufsichtsratschef Jens Weidmann betonte indes die Eigenständigkeit der zweitgrössten börsennotierten deutschen Bank. «Die Commerzbank baut ihre eigenständige Position als eine starke Säule im deutschen Bankenmarkt und zuverlässiger Partner der heimischen Wirtschaft damit kontinuierlich aus», erklärte er in einer Mitteilung zur Strategie des Frankfurter Geldhauses. «Sie hat als 'Bank für Deutschland' nach unserer festen Überzeugung erhebliches Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial.» Das Kontrollgremium unterstütze weiterhin mit Nachdruck die Umsetzung der Strategie. Am Mittwoch hatte sich der Aufsichtsrat mit dem Commerzbank-Management zu ihrer jährlichen Tagung im Taunus getroffen.

Mitte September hatte die Unicredit bekanntgegeben, neun Prozent an der Commerzbank gekauft zu haben. Die Hälfte kaufte sie dabei vom Bund. Am Montag hatten die Italiener mitgeteilt, über Finanzinstrumente weitere 11,5 Prozent erworben zu haben. Die Unicredit machte auch klar, mehr zu wollen. Der Bund hält noch zwölf Prozent an der Commerzbank und hat vor einer feindlichen Übernahme gewarnt.

Ziele: Profitabler und mehr Kapital an Aktionäre

Die Commerzbank will noch profitabler werden und dafür die Erträge steigern. «Trotz konservativer Planung erwarten wir, dass wir schneller unsere Kapitalkosten verdienen und noch mehr Kapital an unsere Aktionäre zurückgeben können», sagte Orlopp. Die Bank will die Eigenkapitalrendite bis 2027 auf 12,3 Prozent steigern und damit stärker als bisher geplant und mehr als Analysten erwartet hatten. Zudem solle die Kapitalrückgabe an die Aktionäre beschleunigt und deutlich erhöht werden. Man strebe für die Jahre 2025 bis 2027 jeweils Ausschüttungsquoten von mehr als 90 Prozent an. Bis 2027 erwartet die Commerzbank einen Anstieg des Nettoergebnisses auf deutlich über drei Milliarden Euro. 2023 hatte sich der Konzerngewinn auf 2,2 Milliarden Euro belaufen. (reuters/hzb/ps)

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