«Ehrlich gesagt, würde ich nicht sagen, dass es ganz oben auf meiner Prioritätenliste steht», sagte Sewing dem Fernsehsender CNBC am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Er habe immer wieder betont, dass Fusionen und Übernahmen in der Bankenbranche, insbesondere in Europa, irgendwann kommen müssten. Aber am wichtigsten dafür sei, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien. Sewing verwies dabei auf regulatorische Vorbedingungen sowie auf die Vollendung der Bankenunion in Europa.

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Aufgrund der stark gestiegenen Zinsen müsse auch über Wertlücken nachgedacht werden angesichts der Hypothekenbücher vieler Banken, sagte Sewing. «Daher denke ich nicht, dass es eine Priorität für dieses Jahr ist», fügte er hinzu. Die Deutsche Bank konzentriere sich auf das eigene Geschäft. Kleinere Zukäufe schaue sich der Finanzkonzern aber an. 

Unlängst waren nach einem Agentur-Bericht Spekulationen über einen Zusammenschluss des deutschen Branchenprimus mit der Commerzbank oder der niederländischen ABN Amro wieder aufgelebt. Dem Bericht zufolge hat die Deutsche Bank entsprechende Szenarien durchgespielt. Von der Deutschen Bank hatte es dazu keinen Kommentar gegeben.

Verbriefungsmarkt beleben

Sewing sprach sich auf dem Weltwirtschaftsforum erneut für eine Belebung des Verbriefungsmarktes aus. Dies könne ein Zwischenschritt sein, um mehr der benötigten Finanzmittel für private Investitionen in Europa zu schaffen, erläuterte er in einer Diskussionsrunde. Bei Verbriefungen bündeln Banken Kredite zu handelbaren Wertpapieren, um sie an Investoren zu verkaufen. Damit entledigen sie sich des Risikos von Zahlungsausfällen. Verbriefungen müssten vereinfacht und deren Regulierung in Europa gelockert werden, sagte Sewing. «Denn das wäre eine unmittelbare Entlastung für die Wirtschaft und die Banken», sagte er. Kapital aus den Bankbilanzen könne dadurch freigesetzt werden. «Verbriefungen könnten eine Menge leisten, wir haben ein Zehntel des US-Volumens an Verbriefungen in Europa.» (Reuters/hzb/pg)

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