Im vergangenen Jahr seien die Zinsüberschüsse im Vergleich zu 2022 um mehr als ein Fünftel auf 111,4 Milliarden Euro gestiegen, berichten die Beratungsunternehmen PwC und Barkow in einer Studie. Damit hätten sie erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro überschritten. Schon 2024 dürfte es der Studie zufolge jedoch abwärts gehen. Bei den Vorsteuergewinnen der Banken erwarten die Experten sogar teils deutliche Rückgänge.

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Leitzinssenkungen der EZB

So rechnen die Experten damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins in den kommenden Jahren weiter senkt. Die Zinsüberschüsse der Banken dürften in der Folge 2024 und 2025 um insgesamt 4,6 Prozent sinken. Im negativsten Szenario der Studie könnten es sogar 6,9 Prozent werden.

Einnahmen aus Provisionen werden den Rückgang laut der Studie nicht ausgleichen: Nach Einschätzung von PwC und Barkow werden die Provisionserträge etwa aus dem Verkauf von Wertpapieren und Fonds vorerst stagnieren. Positiv wirke sich hingegen der Wegfall der EU-Bankenabgabe aus, nachdem der Abwicklungsfonds für strauchelnde Institute im vergangenen Jahr fertig aufgebaut worden war.

Höherer Personal- und Verwaltungsaufwand

Mehr Geld müssen die Banken unterdessen für Personal und Verwaltung ausgeben. Schon 2023 seien die Personalkosten so stark gestiegen wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr, hiess es weiter. Auch Kreditausfälle dürfen bei den Banken 2024 und 2025 teurer zu Buche schlagen als zuletzt: Vor allem bei Gewerbeimmobilien rechnen PwC und Barkow mit mehr faulen Krediten.

«Die wirtschaftlichen Aussichten sind von erheblichen Risiken und Unsicherheiten geprägt», sagte PwC-Partner Daniel Wildhirt. Banken sollten ihre hohen Zinserträge nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen geopolitische Krisen, wachsende Cyberrisiken und Konjunkturschwächen zu stärken. (awp/hzb/pg)

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