Kleine Anbieter schaffen zufriedene Kundinnen und Kunden. Das könnte das Fazit der zweiten Ausgabe des Rankings «Top Banken» von «Handelszeitung» und Statista sein. Zwar wurde die nicht gerade kleine Raiffeisen-Gruppe zur besten Bank in der Kategorie Privatkunden gewählt (80,9 Punkte), und grosse Geschäftskunden wählten die Zürcher Kantonalbank auf den ersten Rang (86,2 Punkte).
Avera, ABS, Acrevis und Bank WIR haben die zufriedensten Kundinnen und Kunden
Schaut man jedoch auf die durchschnittlichen Bewertungen, so brillieren andere Namen. Den höchsten Score mit 95,5 Punkten holt sich die Alternative Bank Schweiz (ABS) gleich in zwei Kategorien: Kreditangebot für Geschäftskunden, aber auch, wenn es um die Beratungsqualität in diesem Kundensegment geht. Auch im Bereich «Beste Bank für Geschäftskunden KMU» schafft es die ABS mit 91,9 Punkten auf den Thron.
ABS-Firmenkredit-Chef Bertrand Donninger zeigt sich erfreut über die Auszeichnungen. KMU mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell «sehen die ABS offenbar als Bankpartnerin, die ihre Bedürfnisse kennt und ihre Entwicklung unterstützt», sagt er.
Bei der Beratung privater Kundinnen und Kunden gewinnt die Acrevis Bank mit durchschnittlich 94,5 Punkten. Die Avera wiederum wird mit 89,4 Punkten für das beste digitale Angebot ausgezeichnet, und mit der Bank WIR – 87,9 Punkte für das Spar- und Vorsorgeangebot – schafft es eine weitere kleinere Bank unter die Goldmedaillenempfänger.
Neon und Poinz holen die meisten Punkte mit Karten
Auch beim Kartenangebot überraschen Nischenanbieter mit Bestnoten. Das Loyality-Unternehmen Poinz holt mit seinen Kreditkarten 90,3 Punkte in der Kategorie Karten mit Bonusprogrammen und damit den 1. Rang. Neon wiederum wurde mit ebenfalls 90,3 Punkten für die beste Debitkarte ausgezeichnet. Kein anderes Kartenprodukt schaffte es über die Schwelle von 90 Punkten.
Ansonsten teilen sich die Grossen der Branche die Top-Auszeichnungen. Bei den Karten mit Jahresgebühr gewinnt die UBS mit 86,2 Punkten und ihrer Mastercard Platin, als beste Karte fürs Ausland wird die Cornèrcard Gold von den Befragten auf den ersten Rang gehoben (89,1 Punkte).
Die Auszeichnung für die beste Prepaid-Karte hold sich die Aargauische Kantonalbank und bei Karten ohne Jahresgebühr punktet wiederum Poinz. Deren Geschäftsführer Robert Blum zeigt sich über das Ergebnis hocherfreut. Das Kartengeschäft laufe gut und sei eine wichtige Stütze für Poinz geworden, sagt er.
Die Top-Listen basieren auf den Ergebnissen einer Online-Umfrage von mehr als 3300 Personen in der Schweiz, die zu ihren Erfahrungen mit ihren Banken und Kreditkarten befragt wurden. Via die Online-Auftritte der «Handelszeitung», von HZ Banking und «PME» war die Umfrage im Zeitraum vom 25. Juli bis zum 2. September 2024 frei zugänglich. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über ein professionelles Online-Access-Panel rekrutiert. Neben den übergeordneten Dimensionen «Zufriedenheit» und «Weiterempfehlungsbereitschaft» konnten die Teilnehmenden ihre Banken in verschiedenen Subdimensionen bewerten. Bei der Analyse der Banken wurde zusätzlich «Loyalität» als weitere übergeordnete Dimensionen berücksichtigt. Die Empfehlungen und Bewertungen wurden in ein Scoring-Modell umgewandelt und zu einem Gesamtscore zusammengefasst. Um in einer Kategorie ausgezeichnet zu werden, mussten die Banken und Kreditkarten eine Mindestanzahl von Bewertungen und mindestens einen Gesamtscore von 70 von 100 Punkten erreichen.