Die Swiss Life Schweiz hat es letztlich Adam Smith zu verdanken, dass sie Sonja Sterki als neue Finanzchefin gewinnen konnte. Denn sein Grundlagenwerk «Der Wohlstand der Nationen» aus dem Jahr 1776 hat sie schon in jungen Jahren fasziniert, weil es «die Zusammenhänge der Welt in Zahlen erklärt», wie sie sagt. Gelesen hat sie es im letzten Jahr am Gymnasium im Wahlfach «Wirtschaft und Recht» im Rahmen ihrer an sich musisch ausgerichteten Matura. Und da war es für sie klar, dass sie ein wirtschaftswissenschaftliches Studium belegen würde. Vier Jahre später absolvierte sie den Master in Finanzen, Rechnungslegung und Controlling an der Universität St. Gallen. Ein konkretes Karriereziel hatte sie nicht, aber sie dachte damals schon, dass ein Job als Finanzchefin eines KMU reizvoll sein könnte. 

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Karriereweg über verschiedene Stationen

Nach ersten Stationen im Audit bei PWC, im Controlling and Risk bei der Credit Suisse sowie in einer Weiterbildung zur CFA wechselte sie als Asset- and Liability-Manager zur Swiss Life ins Aktuariat. «Das ganze unternehmerische Tun in Zahlen auszudrücken, Risiken abzuschätzen und ein Unternehmen zu steuern, finde ich wahnsinnig spannend», sagt die heute Fünfzigjjährige. Und wie es häufig vorkommt, wenn man seine Passion gefunden hat, lief die Karriere eigentlich wie am Schnürchen. Nach einigen Jahren und mehreren Beförderungen wurde sie Chief Risk Officer der Swiss Life Schweiz und keine drei Jahre später, im März dieses Jahres, zur CFO berufen.

Damit hat sich ihr Zuständigkeitsbereich immens verbreitert, aber «es reizt mich, an neue Themen und Fragestellungen heranzugehen und gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen gute Lösungen zu finden», sagt sie. Wie beispielsweise beim Thema Cyberrisiken, das ebenfalls in ihrer Zuständigkeit liegt. «Das ist aktuell eine grosse Herausforderung, aber es gilt, die Risiken genau abzuwägen und gleichzeitig die Kosten im Griff zu behalten», erklärt die Finanzchefin und versichert, dass die Swiss Life im Bereich Cybersecurity sehr gut aufgestellt sei.

Stärken und Teamarbeit

Ihre persönliche Stärke sieht Sonja Sterki darin, Risiken zu erkennen, Zusammenhänge aufzuzeigen und frühzeitig entsprechende Massnahmen einzuleiten. Das macht sie natürlich nicht alleine, sondern mit den Mitarbeitenden im Aktuariat, Controlling und Risikomanagement. Daneben führt sie auch noch die Bereiche Accounting, Unternehmensstrategie, Finanzsysteme, Ciso, Governance und Compliance. Insgesamt sind ihr 160 Mitarbeitende unterstellt, auf die sie sich jederzeit verlassen kann. «Es ist mir wichtig, informiert zu sein, aber die Entscheidungskompetenz muss immer beim Team liegen», erklärt die CFO, die nach ihrem Amtsantritt zunächst einige lange Tage hatte, weil auch noch eine Nachfolge für ihre vorherige Position gefunden werden musste – was inzwischen aber auch geglückt ist. Seither hat sie wieder etwas mehr Freizeit, unter anderem, um auf ihrem E-Piano zu spielen – eine Reminiszenz an die musische Ausbildung, in der sie das Klavierspielen gelernt hat. Um den Kopf zu lüften, geht sie gerne joggen. Das sei die effizienteste Art, abzuschalten, sagt Sonja Sterki, die auch Mutter von zwei Kindern ist.

Beruf und Familie in der Balance

Nach der Geburt des ersten Kindes reduzierte Sonja Sterki nach der Mutterschaftszeit ihr Arbeitspensum auf zunächst 60 Prozent, ging dann aber schnell wieder hoch auf 80 und später auf 100 Prozent. «Bei einem Pensum von 60 Prozent bekommt man häufig nur die weniger interessanten Projekte», sagt sie, die sich lieber den spannenden Herausforderungen stellt. Wobei alles relativ ist, denn in den Augen der beiden Töchter ist ihr Beruf so ziemlich das Gegenteil von spannend. Daher sind sich auch beide einig, dass sie beruflich nie so etwas machen wollen, was die Mami tut!

Steckbrief: Sonja Sterki

Funktion: Leiterin Finanzen und Aktuariat (CFO)
Jahrgang: 1974
Familie: Lebt mit ihrem Lebenspartner und den gemeinsamen Töchtern in Wollerau
Ausbildung: lic. oec. HSG
Karriere: Sonja Sterki startete ihre Karriere 1999 bei Pricewaterhouse Coopers in der Wirtschaftsprüfung für Finanzdienstleistungsunternehmen. Ab 2001 war sie für die Credit Suisse zuerst als Management Accountant, dann als Senior ALM (Asset Liability Management) Controller im strategischen Risk Controlling tätig. 2007 stiess Sonja Sterki zur Swiss Life, zuerst in der Funktion als Leiterin ALM and Risk und später als Leiterin Valuation von Swiss Life Schweiz. 2021 übernahm sie die Position des Chief Risk Officer und die Leitung des Aktuariats im Markt Schweiz, 2023 wurde sie stellvertretende CFO Schweiz. Seit März 2024 ist Sonja Sterki Leiterin Finanzen und Aktuariat (CFO) sowie Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz.
Unternehmen: Die Swiss Life ist die Nummer eins für umfassende Vorsorge- und Finanzlösungen in der Schweiz. 1,4 Millionen Private und über 40’000 Unternehmen mit mehr als 600’000 Mitarbeitenden vertrauen bei ihrer Vorsorge auf die über 160-jährige Erfahrung.
Persönliches Motto: «Wenn du gerne tust, was du tust, wirst du erfolgreich sein.»