Seit Ende Juni sind die Zinssätze für Festhypotheken um 0,5 Prozentpunkte gesunken, wie eine am Montag publizierte Studie zeigt. So wird aktuell für eine zehnjährige Laufzeit im Durchschnitt ein Zins von 1,94 Prozent fällig. Im Juni mussten noch 2,44 Prozent bezahlt werden.

Bei den kürzeren Laufzeiten zeigen sich kaum Unterschiede: Aktuell liegt laut Moneypark der durchschnittliche Zins für eine zweijährige Hypothek bei 1,75 Prozent, bei der fünfjährigen bei 1,76 Prozent. Auch die Zinsen bei diesen Laufzeiten kamen damit um ein halbes Prozent zurück.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Wettbewerb lässt nach

Der Rückgang im dritten Quartal sei damit überraschend stark ausgefallen, heisst es in der Studie. Allerdings könnten die Angebote noch besser sein. So hätten viele Banken zu Jahresbeginn ihre Margen ausgeweitet und mittlerweile hätten auch Versicherungen und Pensionskassen nachgezogen.

Damit hat der Wettbewerb nachgelassen: So liegt die Zinsdifferenz zwischen dem günstigsten Angebot und dem Marktdurchschnitt laut Auswertung derzeit bei 45 Basispunkten. Im ersten Halbjahr lag die Differenz noch bei 62 Basispunkten.

Saron weiterhin unattraktiv - aber...

Ebenfalls gesunken ist seit Mitte Jahr der Zinssatz bei den Saron-Hypotheken. Dieser ging im gleichen Zeitraum aber nur um rund 0,23 Prozentpunkte zurück und liege mit aktuell 2,13 Prozent deutlich über den Festhypotheken, heisst es. Damit spielten die flexibleren Instrumente bei Neukäufen und Verlängerungen weiterhin eine untergeordnete Rolle.

Allerdings könnten Saron-Hypotheken schon bald wieder beliebter werden, so die Studie. Sollte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins wie erwartet senken, kämen sie wieder "in Schlagdistanz" zu fünfjährigen Festhypotheken. Damit würde den Hypothekarnehmenden die Entscheidung wieder etwas schwerer gemacht.

Stabile Festhypothek-Entwicklung erwartet

Mit Blick nach vorne erwarten die befragten Hypothekargeber weiter sinkende Zinsen, vor allem bei den kurzen und mittleren Laufzeiten. Im ersten Quartal 2025 dürfte sich die Entwicklung dann stabilisieren, heisst es. Rund ein Drittel sehe aber weiteres Abwärtspotenzial bei kurzen Laufzeiten.

Die grössten Unsicherheitsfaktoren bei der Zinsentwicklung sind derzeit primär die wirtschaftliche Entwicklung der USA und der EU sowie Rezessionsängste. Die Inflation ist dagegen laut der Befragung etwas in den Hintergrund gerückt.

Moneypark hat zwischen dem 27. August und 10. September rund 50 Hypothekargeber befragt. An der Umfrage haben Banken, Versicherungen und Pensionskassen teilgenommen. (awp/hzb/pg)

HZ Banking-Newsletter
Karin Bosshard, Chefredaktorin von HZ Banking, und ihr Bankenexpertenteam liefern Ihnen die Hintergründe zu Themen, welche die Schweizer Bankenszene bewegen. Jeden Tag (werktäglich) in Ihrem E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden!
HZ Banking-Newsletter