Schon mehr als jeder Dritte zahlt kontaktlos per Smartphone oder Smartwatch – bei den unter 36-Jährigen ist es sogar die Mehrheit (55%). Damit ist die Schweiz Spitzenreiter im DACH-Raum und lässt Deutschland und Österreich hinter sich. Das zeigt der Visa Payment Monitor, eine repräsentative Studie in Zusammenarbeit mit forsa unter 1000 Befragten.
Die mobile Zahlung ist mittlerweile für jeden Vierten das bevorzugte Zahlungsmittel und hat das Bargeld eingeholt. Beliebter ist nur noch die physische Debitkarte (31%). Insgesamt bevorzugen rund drei Viertel bargeldlose Zahlungsmittel und ebenso viele haben ihre Zahlungsdaten inzwischen digital gespeichert, vorrangig in Zahlungsapps. Die Erwartungshaltung der Konsumenten ist klar: Sechs von zehn ist es wichtig, flächendeckend mit ihrer favorisierten Methode bezahlen zu können. Noch Nachholbedarf besteht bei kleineren Geschäften und auf Wochenmärkten. Für den Handel bedeutet dies: Wer keine digitalen Zahlungsoptionen anbietet, riskiert, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Denn fast jeder Zweite (48%) hat Bargeld nur noch dabei, wenn digitales Bezahlen einmal nicht möglich ist.
Von Peer-to-Peer bis Social Shopping
Auch beim Geldtransfer unter Freunden und Familie setzt sich das Digitale durch: Mehr als die Hälfte (53%) nutzt regelmässig Peer-to-Peer-Zahlungen per App – Tendenz steigend. Doch der Wunsch nach internationalen Lösungen ist gross.
Soziale Medien dienen zunehmend als Inspirationsquelle für Online-Einkäufe: 41% der Schweizer wurden dort auf Produkte aufmerksam, die sie später kauften (Gen Z: 70%). Das Smartphone wird damit zur virtuellen Shopping-Mall: Zwei Drittel (67%) kaufen bereits online per Handy oder Tablet. 71% schätzen die ständige Verfügbarkeit und 42% den Komfort von Apps gegenüber Webseiten. Mehr als jeder Dritte (35%) hat schon einmal direkt über eine Social-Media-Plattform eingekauft. Für Händler bedeutet das: Social Commerce ist kein Nischenthema mehr, den klassischen Onlineshop ersetzen soziale Medien jedoch nicht.
Konsumverhalten im Wandel: Sparsamkeit und neue Online-Marktplätze
Steigende Preise verändern das Konsumverhalten: 44% vergleichen Preise intensiver als früher, 42% jagen gezielt nach Sparangeboten wie Cashback oder Coupons. Gleichzeitig gewinnen asiatische Online-Marktplätze an Bedeutung: 62% der Befragten kauften dort bereits ein (Gen Z: 75%). Dies zeigt die wachsende Bedeutung des globalen Online-Handels und die zunehmende Bereitschaft der Schweizer Konsumenten, über die Landesgrenzen hinweg einzukaufen. (pd/hzb/pg)