Die Vermögensverwaltungsbank EFG International hat im ersten Semester 2023 einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Die Erträge stiegen insbesondere dank dem Zinsgeschäft stark an.
Der Betriebsertrag stieg von Januar bis Juni um 20 Prozent auf 724,8 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die deutlich höheren Nettozinserträge (+64%) und höheren sonstigen Erträge hätten dabei die niedrigeren Nettoerträge aus Bankgebühren (-17%) und Provisionen (-10%) mehr als ausgeglichen.
Viele Neueinstellungen
Im gleichen Zeitraum gingen die Aufwendungen um rund 11 Prozent auf 527,7 Millionen Franken nach oben. Hauptgrund waren vor allem Neueinstellungen. In den ersten sechs Monaten heuerte EFG insgesamt 75 neue Kundenberater an.
Da die Erträge deutlich stärker stiegen als die Aufwendungen, verbesserte sich das Kosten-Ertragsverhältnis klar auf 72,1 Prozent nach 78,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Ertragsmarge stieg auf 100 Basispunkte nach 73 im Vorjahrszeitraum und 91 im zweiten Halbjahr 2022.
Der Reingewinn der EFG schnellte in der Folge um fast 50 Prozent auf 147,6 Millionen Franken nach oben.
EFG will Kosten sparen
Bei den Kosten will die Bank die Schrauben weiter anziehen. Im Rahmen des bis 2025 laufenden «Vereinfachungsprogramms» sollen neu 60 Millionen Franken eingespart werden, nachdem bisher lediglich 40 Millionen angepeilt wurden.
Im Berichtszeitraum flossen der EFG Neugelder im Umfang von netto 3,0 Millionen Franken zu, was einem Zuwachs von 4,2 Prozent entspricht. Das Wachstum liegt damit im Zielkorridor von 4 bis 6 Prozent. Die ertragsgenerierenden verwalteten Vermögen (AuM) stiegen per Ende Juni auf 146,5 Milliarden Franken, nach 143,1 Milliarden per Ende 2022.
Geld aus Kontinentaleuropa und dem Mittleren Osten
Das Wachstum der verwalteten Vermögen gehe vor allem auf Neugelder und die positive Marktentwicklung (+2,6 Mrd) zurück, hiess es weiter. Wechselkurseinflüsse wiederum hatten einen negativen Einfluss auf die Entwicklung. EFG beziffert diesen auf 2,2 Milliarden Franken.
Gelder flossen vor allem aus Kontinentaleuropa und den Mittleren Osten im grösseren Umfang hinzu. Wachstum gab es auch in den Regionen Asien Pazifik, Grossbritannien und Lateinamerika. In der Schweiz und Italien wiederum flossen Gelder ab, was laut EFG vor allem auf den fortgesetzten Abbau von Fremdkapital zurückzuführen war.
Einen Ausblick auf das Gesamtjahr kommunizierte EFG nicht.
Aufgrund der starken Kapitalposition will EFG in den nächsten 12 Monaten bis zu 6 Millionen Aktien zurückkaufen. Zweck des Rückkaufprogramms ist eine Herabsetzung des Kapitals. Der Rückkauf soll über eine separate Handelslinie an der SIX erfolgen.
(awp/gku)