Frau Hafner, Neoviso legt den Fokus auf die Generation Z und Alpha. Ist dieser Blick auch etwas, das Banken interessiert?

Ja, wir haben sowohl mit Privatbanken wie auch mit regionalen Banken zusammengearbeitet. Wir haben etwa für Raiffeisen Schweiz und die Luzerner Kantonalbank Konzepte umgesetzt. 

Und mit welchen Wünschen kommen diese Banken auf Sie zu?

Bisher ging es stets darum, die Generation Z als Kundschaft zu gewinnen, und nicht als Mitarbeitende. Auch die Frage, wie sich die Banken auf diese Generation vorbereiten sollen, stand im Fokus.

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Und wenn Sie und Ihr Team diese Banken beraten, worauf stützen Sie Ihre Expertise?

Wir machen unsere eigene Marktforschung. Wir haben einen eigenen Datapool mit 6000 Adressen von Mitgliedern der Generation Z in der Schweiz. Darauf stützen wir unsere Beratung, damit diese auch faktenbasiert ist. 

Und was erwartet die Schweizer Gen Z von den Banken?

Bessere, auf Junge abgestimmte Banken. In der Säule 3a gibt es das bereits, aber die Gen Z wünscht sich mehr Beratung auf Augenhöhe. Zudem geht die Gen Z nicht proaktiv auf die Banken zu. Im Idealfall hat eine Bank also einen sehr ansprechenden Social-Media-Auftritt und eine sehr ansprechende Website, wo man ganz einfach an Informationen kommt und einen Termin online buchen kann. 

Die Generation Z und das digitale Banking

Die Generation Z steht immer wieder im Fokus der Medien. Sie scheint vieles anders zu machen als die vorherigen Generationen. Überraschenderweise zeigt eine Studie der Hochschule Luzern, dass die Gen Z allerdings nicht das digitale Extrem im Banking sucht. So sagte Nils Hafner, der an der Studie mitwirkte, gegenüber HZ Banking: «Die Generation Z, also die zwischen 1997 und 2012 Geborenen, ist nicht die digitalste Generation, denn die jungen Leute fangen erst an mit dem Banking und haben das Gefühl, dass man dort auch vieles falsch machen kann.»

Nun hat vielleicht aber gar nicht jede Bank das Bedürfnis, die Gen Z abzuholen. Kann sich das eine Bank überhaupt erlauben?

Nein, denn auch wenn die Gen Z aufgrund des oft geringen Vermögens noch nicht attraktiv für viele Banken ist, kann sich das schnell ändern. Entweder erben oder erarbeiten sich die Zugehörigen dieser Generation etwas. Eine Bank müsste versuchen, die Gen Z abzuholen und eine Bindung aufzubauen. Das funktioniert nur durch Vertrauen und Augenhöhe. 

Zum Schluss eine persönliche Frage: Sind Sie denn zufrieden mit Ihrer Bank?

Ich kann nicht sagen, wann ich zuletzt Kontakt mit jemandem von der Bank gehabt hätte. Mein E-Banking läuft, ich habe keine Probleme damit, aber komme auch nicht auf die Idee, ein zusätzliches Bankprodukt zu kaufen. Solange keine Probleme auftreten, bleibe ich bei meiner Bank. 

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