Der Kurs des Yen war in der Nacht zum Freitag um fast drei Prozent zum Dollar geklettert. Im Gegenzug fiel der Dollar zeitweise auf Kurse um 157,40 Yen, er zog dann aber wieder auf Niveaus um 159,20 Yen an. Der stellvertretende Finanzminister Masato Kanda lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob die Notenbank zugunsten des schwächelnden Yen auf dem Devisenmarkt eingegriffen habe. Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi sagte zu Journalisten lediglich, die Behörden stünden bereit für alle möglichen Schritte bei den Wechselkursen. Daten der japanischen Notenbank zufolge könnte Japan erneut eine Milliardensumme für Eingriffe aufgewendet haben.

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Die jüngsten Kursrückgänge bei der japanischen Währung hätten nichts mit den wirtschaftlichen Fundamentaldaten zu tun, sagte Kanda. Es wäre sehr bedenklich, wenn diese durch Spekulationen angefachte übermässige Volatilität, die Importpreise in die Höhe trieben und sich negativ auf das Leben der Menschen auswirkten. «Währungsinterventionen sollten in einem Markt mit schwankenden Wechselkursen sicherlich selten sein, doch wir müssen auf übermässige Volatilität oder ungeordnete Bewegungen angemessen reagieren», sagte er. Ob Japan am Markt eingegriffen habe, sagte er jedoch nicht.

Einige japanische Medien führten den plötzlichen Kursanstieg des Yen zum Dollar auf offizielle Stützungskäufe zurück. Manche Währungsanalysten waren jedoch nicht davon überzeugt, dass die jüngsten Kursbewegungen auf Interventionen zurückzuführen seien. Aus Daten der japanischen Notenbank ging am Freitag hervor, dass Japan am Donnerstag bis zu 22,43 Milliarden Dollar aufgewendet haben könnte, um die Landeswährung zu stützen. Die Zeitung «Nikkei» berichtete unterdessen, die Bank of Japan habe zusammen mit Banken die Kurse des Euro gegenüber dem Yen geprüft. Händler bewerten einen solchen Schritt als Vorstufe zu möglichen Stützungskäufen.

Bei offiziellen Stellen war es zuletzt üblich, nicht zu bestätigen, ob im Devisenmarkt eingegriffen wurde oder nicht. Japan wendete nach offiziellen Daten Ende April und Anfang Mai bereits zusammen rund 61 Milliarden Dollar für Stützungsschritte zugunsten des Yen auf, nachdem der Kurs der Landeswährung zum Dollar am 29. April auf ein 34-Jahrestief gefallen war. Zu dem Zeitpunkt war spekuliert worden, die Behörden wollten einen Puffer einziehen, um so eine Kursschwelle von 160 Yen zum Dollar zu verteidigen. Seitdem ist der Yen jedoch weiter unter Druck geraten und in der vergangenen Woche auf ein 38-Jahres-Tief gefallen. (reuters/hzb/ps)

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