Die Ethos Stiftung, die Schweizer Pensionskassen vertritt, ist alles andere als erfreut über die die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. In einer Medienmitteilung nennt die Genfer Anlagestiftung den Deal eine «ungeheure Verschwendung für die Aktionärinnen und Aktionäre sowie die gesamte Schweizer Wirtschaft».

Im Schreiben kündigt die Stiftung an, dass sie in den nächsten Tagen alle Optionen, auch juristische, prüfen werde, um «die Verantwortlichkeiten für dieses Debakel zu klären». 

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Ethos, die bis zu 5 Prozent Aktienanteil an beiden Schweizer Grossbanken hält, sieht ihre Pensionskassen durch diese Transaktion benachteiligt. So bemängelt die Stiftung, dass das Aktionariat der zwei Banken an der Generalversammlung nicht über den Kauf abstimmen können. Eine Verordnung des Bundesrates erlaubt eine Abweichung von der Bestimmung des schweizerischen Fusions- und Übernahmegesetzes. Und genau diese kommt beim UBS-CS-Deal zur Anwendung. Weiter warnt Ethos vor den künftigen Risiken, «die eine marktbeherrschende Stellung einer einzigen Grossbank auf dem Schweizer Markt mit sich bringt».

Schweizer Bankensparte der CS soll eigenständig werden

Ethos bedauert, dass «gewisse strategische Optionen» nicht weiter geprüft worden seien. Ihr schwebt etwa längerfristig die Abspaltung der Schweizer CS-Bankensparte vom Rest der UBS-Gruppe und ein späterer Börsengang dieses Teilbereichs vor. «Dies würde die Arbeitsplätze sichern und einen gesunden Wettbewerb aufrechterhalten, der ein reibungsloses Funktionieren unserer Wirtschaft garantiert», so die Anlagestiftung. Ethos-Chef Vincent Kaufmann hatte sich bereits am Samstag im US-Sender CNBC für eine Abspaltung des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse ausgesprochen.

Abschliessend wiederholt die Stiftung ihre Forderung nach «grösstmöglicher Transparenz» rund um den Deal mit Michael Klein für die neue Investmentgesellschaft CS First Boston. Bereits im Februar sagte Kaufmann gegenüber der «Handelszeitung», dass er mehr Informationen verlange.

(mth)