Die europäische Bankenbehörde will in ihrem diesjährigen Stresstest prüfen, wie Europas Geldhäuser eine Zuspitzung geopolitischer Spannungen und Handelskriege meistern würden. In dem Szenario der Aufseher wird angenommen, dass geopolitische Schocks und Verwerfungen im Handel der europäischen Wirtschaft einen schweren Schlag versetzen. Der Gesundheitscheck fällt in eine Zeit, in der der neue republikanische Präsident Donald Trump wichtige Handelsbeziehungen der USA mit Schlüsselpartnern auf den Prüfstand stellen will.
Ergebnisse im August
An dem Belastungscheck sollen 64 Institute aus der EU und Norwegen teilnehmen. Ihre endgültigen Antworten sollen sie bis Anfang Juli abgeben. Die Ergebnisse will die EBA dann Anfang August veröffentlichen. Die Geldhäuser sollen alle nötigen Unterlagen dazu bereits erhalten haben. Von den teilnehmenden Banken stammen 51 Institute aus Ländern, deren Bankensektor von der Europäischen Zentralbank (EZB) kontrolliert wird. Parallel will die EZB einen eigenen Stresstest auflegen für eine Gruppe von Instituten, die nicht am EBA-Belastungscheck teilnehmen.
Im Extremszenario wird angenommen, dass geopolitische Schocks dazu führen, dass das Bruttoinlandsprodukt in der EU in den drei Jahren bis 2027 kumulativ um 6,3 Prozent schrumpft. Zudem wird von einem deutlichen Inflationsanstieg ausgegangen. Die Ergebnisse des Stressstest sollen in die jährliche Bankenprüfung einfliessen. (Reuters/hzb/pg)