Der Anteil des Euro an den weltweiten Devisenreserven nahm 2023 allerdings um einen Prozentpunkt auf 20 Prozent ab, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Bedeutendste Währung bleibe der Dollar mit einem um 0,3 Prozentpunkte gestiegenen Anteil von 58,4 Prozent. Für EZB-Präsidentin Christine Lagarde bleibt die Stellung des Euro kein Selbstläufer. «Obwohl die Daten bisher keine Anzeichen für wesentliche Veränderungen bei der Nutzung internationaler Währungen zeigen, müssen wir wachsam bleiben, um etwaige Risse zu erkennen, die beginnen aufzutreten», erklärte die Notenbank-Chefin.
Lagarde & Co machen sich schon seit längerem für eine Vertiefung der Währungsunion in Europa zur Stärkung des Euro stark. Dazu gehören aus Sicht der Notenbank auch Fortschritte hin zu einer grösseren Verzahnung der Kapitalmärkte in Europa - die sogenannte Kapitalmarktunion. Auch Verbesserungen bei den grenzüberschreitenden Zahlungssystemen zwischen dem Euro und anderen Währungen würden dazu beitragen, die globale Rolle des Euro zu stärken.
Die EZB-Präsidentin wies darauf hin, dass die Welt künftig womöglich stärker fragmentiert sein könnte. Die Anhäufung von Gold als Reserve habe sich fortgesetzt, vor allem in Ländern, die eng mit Russland verbunden seien. Dazu kämen Investitionen in Nicht-Standard-Reservewährungen. Lagarde warnte in diesem Zusammenhang, der internationale Status des Euro solle daher nicht als selbstverständlich angesehen werden. (Reuters/hzb/pg)