Banken in der 20-Länder-Gemeinschaft reichten im Januar 2,0 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Juli 2023. Noch im Dezember hatte der Zuwachs bei 1,7 Prozent gelegen. Auch die Privathaushalte fragten im Januar mehr Darlehen nach. Hier fiel der Zuwachs mit 1,3 Prozent binnen Jahresfrist ebenfalls kräftiger aus als im Dezember mit 1,1 Prozent.

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Die EZB hat seit Juni 2024 im Zuge einer nachlassenden Inflation fünf Mal die Zinsen gesenkt. Der Einlagensatz, zu dem Geldhäuser bei der Notenbank ihr Geld parken können und der mittlerweile als Leitzins für die Euro-Zone gilt, liegt aktuell bei 2,75 Prozent. Noch Anfang Juni 2024 hatte er ein Rekordniveau von 4,00 Prozent markiert. Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht es so aus, als ob die Teuerungsrate im Euroraum im Laufe des Jahres etwa zwei Prozent erreichen könnte, wie er am Rande des G20-Treffens in Kapstadt in einem Telefon-Interview der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation als Optimalwert für die Wirtschaft an. Der nächste Zinsentscheid der Währungshüter steht bereits am nächsten Donnerstag in Frankfurt an.

Die Geldmenge M3 nahm im Januar binnen Jahresfrist um 3,6 Prozent zu. Volkswirte hatten ein Plus von 3,8 Prozent erwartet nach einem Anstieg von 3,4 im Dezember. M3 umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Für die Währungshüter liefern die Geldmengendaten stets wertvolle Hinweise zur Inflationsentwicklung. (reuters/hzb/ps)