Angesichts bestehender Unsicherheiten sei ein vorsichtiges Vorgehen nach wie vor gerechtfertigt, hiess es in den Protokollen zum Zinstreffen am 11. und 12. Dezember, die die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichte. «Nichtsdestotrotz, sollte sich die Basisprognose für die Inflation in den nächsten Monaten und Quartalen bestätigen, wurde ein schrittweises Zurückfahren der restriktiven Geldpolitik als angemessen erachtet», hiess es darin. Geldpolitik gilt dann als restriktiv, wenn sie eine Volkswirtschaft bremst. Die EZB solle sich aber die Option bewahren, auf diesem Weg Anpassungen vorzunehmen.
Die Währungshüter hatten auf ihrer Dezember-Sitzung den am Finanzmarkt massgeblichen Einlagensatz um einen viertel Prozentpunkt auf 3,00 Prozent gesenkt - es war der vierte Schritt nach unten seit Juni. Für die Zinssitzung Ende Januar wird am Finanzmarkt eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
«Hinsichtlich der Inflationsaussichten zeigten sich die Mitglieder zunehmend zuversichtlich, dass die Inflation im ersten Halbjahr 2025 wieder zum Zielwert zurückkehren wird», hiess es in dem Dokument. Das sei früher als bislang in den Wirtschaftsprognosen erwartet worden sei. Die EZB solle aber auf der letzten Wegstrecke des Inflationsrückgangs ihre Wachsamkeit nicht verlieren. Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Dezember lag die Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 2,4 Prozent. (reuters/hzb/ps)