«Eine Zinssenkung im Juni könnte angebracht sein», sagte Schnabel in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der japanischen Wirtschaftszeitung «Nikkei». Allerdings machte sie auch deutlich, dass die weitere Zinsentwicklung in den Monaten nach Juni «sehr viel unsicherer» sei.

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Die EZB-Direktorin verwies auf die hartnäckige Inflation in der Eurozone. Basierend auf den aktuellen Daten, erscheine eine Zinssenkung im Juli nicht gerechtfertigt. «Wir sollten einen vorsichtigen Ansatz verfolgen», sagte Schnabel. Das Statistikamt Eurostat vermeldete denn am Freitag auch, dass der Rückgang der Inflation stockt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Erstmals seit Beginn des Jahres schwächte sich die Inflation im gemeinsamen Währungsraum damit nicht mehr ab. Allerdings ging die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel von 2,9 auf 2,7 Prozent zurück.

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Zuletzt habe sich der Rückgang der Teuerung «signifikant» abgeschwächt. Schnabel machte deutlich, dass der Endspurt in der Inflationsbekämpfung der schwierigste Teil sei. (awp/hzb/pg)