Die Notenbankerin erklärte, dass die Europäische Zentralbank bei einer geldpolitischen Straffung «geduldig und vorsichtig» vorgehen sollte. Sie verwies auf die anhaltende Inflation im Dienstleistungssektor, einen widerstandsfähigen Arbeitsmarkt und die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. «Dies warnt davor, den politischen Kurs bald anzupassen.»

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Regelmässige Warnungen

Zudem habe die Erfahrung der Vergangenheit gezeigt, dass die Inflation auch schnell wieder aufflammen könne, sagte Schnabel. Das deutsche Direktoriumsmitglied hatte sich zuvor bereits mehrfach gegen schnelle Zinssenkungen ausgesprochen.

Zuletzt hatte sich die Inflation in der Eurozone abgeschwächt. Im Januar lag die Inflationsrate bei 2,8 Prozent. Sie näherte sich damit wieder der Zielmarke der EZB, die eine Teuerung von mittelfristig zwei Prozent anstrebt. Im Jahr 2022 war die Inflation im gemeinsamen Währungsraum zeitweise über die Marke von zehn Prozent gestiegen.

Im Januar hatte die EZB die Leitzinsen unverändert gelassen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos Mitte Januar hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde gesagt, eine Zinssenkung in diesem Sommer sei durchaus wahrscheinlich. Zugleich dämpfte die Französin die hohen Zinssenkungserwartungen an den Märkten mit dem Hinweis auf die Konjunkturabhängigkeit der Geldpolitik. (awp/hzb/pg)