Die Inflation im Euroraum sei generell unter Kontrolle, sagte das Ratsmitglied der EZB in der Nacht zum Donnerstag dem portugiesischen Sender RTP. «Der EZB-Zinssatz wird seinen Kurs idealerweise in Richtung von Werten nahe zwei Prozent fortsetzen, das ist der erwartete Weg», sagte Centeno. Der jüngste Anstieg der Inflation im Dezember auf 2,4 Prozent sei erwartet worden. Dieser spiegele den Rückgang der Preise für Energiegüter im gleichen Zeitraum 2023 wider. Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation für die Euro-Zone an.

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Die Euro-Notenbank hatte im vergangenen Jahr viermal die Zinsen nach unten gesetzt, zuletzt im Dezember um 0,25 Prozentpunkte. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, zu dem Geldhäuser bei der Notenbank ihr Geld parken können und der mittlerweile als Leitzins für die Euro-Zone gilt, liegt aktuell bei 3,00 Prozent. Mehrere Euro-Wächter hatten angesichts der schwachen Konjunktur in der 20-Länder-Gemeinschaft weitere Zinssenkungen signalisiert. Der nächste EZB-Zinsentscheid ist am 30. Januar.

«Wir erwarten, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten, Quartalen und wahrscheinlich anderthalb Jahren Werten annähert, die wohl sogar etwas unter zwei Prozent liegen», führte Centeno aus. Die EZB solle die Zinssätze in den nächsten Monaten graduell nach unten setzen. Er warnte jedoch davor, Inflationsdruck über die Nachfrage zu erzeugen. Regierungen sollten zudem in ihrer Haushaltspolitik zurückhaltend agieren, ebenso die Unternehmen bei den Gewinnmargen. Zurückhaltung sei auch bei den Lohnerhöhungen geboten. (reuters/hzb/ps)