Die maue Konjunktur und die gesunkene Inflation im Euro-Raum würden die Tür dafür öffnen, sagte der finnische Notenbankchef Olli Rehn der Tageszeitung «Helsingin Sanomat». «Diese Faktoren haben die Rechtfertigung für eine Senkung des Leitzinses im Dezember verstärkt, und diese Richtung der Geldpolitik dürfte in den kommenden Monaten beibehalten werden», sagte das EZB-Ratsmitglied.

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Rehns Ratskollege Robert Holzmann geht von einem kleinen Schritt nach unten bei der Zinssitzung am 12. Dezember aus. «Wie die Datenlage derzeit aussieht, ist aus meiner Sicht eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte denkbar, nicht mehr. Aber fix ist auch das noch nicht», sagte der Chef der Österreichischen Nationalbank den "Oberösterreichischen Nachrichten». Entscheidend seien die Daten. Marktteilnehmer erwarten eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf drei Prozent, manche sogar um 0,5 Prozent.

Auch der kroatische Notenbankchef Boris Vujcic ist für eine vorsichtige Lockerung. «Wenn die Strasse glatt ist, macht man kleine Schritte, und das ist es, was wir tun», sagte er dem Nachrichtenportal «Politico». «Ich glaube nicht, dass es im Dezember eine so schwierige Entscheidung sein wird.»

Es gebe einen neu gewählten US-Präsidenten, «der einen Schatten auf die Inflation in Europa wirft», sagte Holzmann mit Blick auf Donald Trump. «Wahrscheinlich wird die Inflationsprognose wegen Trump nach oben getrieben werden.» Grund seien die angekündigten Zölle auf Importe. «Zölle haben zwei Effekte», erklärte der Notenbanker. «Erstens werden alle ärmer, weil die relativen Preise für importierte Güter steigen. Zweitens wird wohl wieder versucht, diese Effekte mit staatlichen Ausgaben abzumildern.» Dadurch kämen die Staatshaushalte zusätzlich unter Druck. «Beides dürfte die Inflation nach oben lenken.» (Reuters/hzb/pg)